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Tourismus-Fachkräfte ausbilden, nicht importieren

Gewerkschaft vida fordert von Politik Umdenken und Maßnahmen zur Fachkräfteausbildung in Österreich.

Die Vorschläge von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels in der Tourismusbranche gehen vollkommen an der Arbeitsrealität im Tourismus vorbei, warnt Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, zum Jahreswechsel. „Von einer österreichischen Staatssekretärin muss man erwarten können, dass sie vernünftige Lösungen sucht und nicht Phrasen über die Situation des heimischen Tourismus drischt“, so der vida-Gewerkschafter. „Während ihr Parteikollege Kocher als zuständiger Minister bereits vor steigender Arbeitslosigkeit warnt, will Kraus-Winkler Billiglöhner aus Drittstaaten importieren. Besser wäre es, sich am ehemaligen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Schmidt, zu orientieren: 'Wenn die Wirtschaft Fachkräfte braucht, soll sie sie ausbilden'.“

Gemeinsam Branche gut voranbringen

"In einem Markt mit Angebot und Nachfrage, wie dem Arbeitsmarkt, müssen dringend Verbesserungen vorgenommen werden. Es braucht massive Veränderungen in Sachen Entlohnung - weg von der Niedrig-Entlohner-Branche und dem Verdienst nahe der Armutsschwelle. Die Not der Menschen, die vor Armut, Krieg und Terror flüchten, auszunutzen, ist letztklassig."

Berend Tusch, Vorsitzender vida-Fachbereich Tourismus

Zukunfts-KV Tourismus zeigt es vor, wie es geht

Der Zukunftskollektivvertrag, den die Gewerkschaft vida 2023 mit den JUFA Hotels abgeschlossen hat, bietet bereits klare Lösungen mit einzelnen Punkten, die für die gesamte Branche umgesetzt werden können, betont vida-Gewerkschafter Berend Tusch. „Es reicht nicht nur Personal zu suchen, sondern mit guten Angeboten für eine Karriere im Tourismus zu begeistern und unser heimisches Arbeitskräftepotenzial auszuschöpfen", stellt Tusch klar.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt einen Abschwung, begleitet von steigender Arbeitslosigkeit. Österreich ist von Vollbeschäftigung derzeit weit entfernt.

Die Gewerkschaft vida fordert daher:

  1. Eine umfassende Ausbildungsoffensive für österreichische Arbeitskräfte, um den Bedarf an Fachkräften zu decken.
  2. Die Attraktivierung der Tourismusbranche, um qualifizierte Arbeitnehmer anzuziehen.
  3. Eine verstärkte Verantwortung der Arbeitgeber, Arbeitskräfte auszubilden und zu fördern, anstatt dies primär als staatliche Aufgabe zu betrachten.

vida-Gewerkschafter Berend Tusch fügt hinzu: "Wir haben viele junge Menschen in Österreich und in der Europäischen Union - für die man keine Genehmigungen oder irgendwelche Rot-Weiß-Rot-Cards braucht. Daneben haben wir viele Menschen aus der Ukraine im Land, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen."

Erfahre mehr über den >>> Zukunfts-KV Tourismus.


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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz