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Viele Berufskraftfaher:innen müssen müde ans Steuer

Gewerkschaften machen auf Fahrer:innenmüdigkeit in Europa aufmerksam.

ACHTUNG: Laut einer Studie der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) müssen bis zu zwei Drittel der LKW- und Busfahrer:innen mit chronischer Müdigkeit ans Steuer. Die Gewerkschaft vida ortet hier ein großes Problem:

„Es geht hier um die Sicherheit der Fahrer:innen und um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen. Angesichts des konstanten Berufskraftfahrer:innenmangels in Europa sind Maßnahmen gegen das Problem der Fahrermüdigkeit noch viel dringlicher geworden.“

Karl Delfs, Bundessekretär vida-Fachbereich Straße
und Vorstandsmitglied der ETF-Sektion Straße

Lange Arbeitszeiten auf Überholspur

Laut der ETF-Studie aus dem Jahr 2021 ist chronische Müdigkeit bei Berufskraftfahrern:innen in ganz Europa die Norm: 60 Prozent der LKW- und 66 Prozent der Busfahrer:innen von rund 2.900 Befragten geben an, regelmäßig unter Müdigkeit fahren zu müssen. Laut derselben Studie sind schlechte Arbeitsbedingungen wie unregelmäßige und lange Arbeitszeiten sowie unzureichende Ruhe- und Pausenzeiten die Hauptursachen für Fahrermüdigkeit.

Erster EU-Tag zu Fahrer:innenmüdigkeit

Am 21. Juni 2023 startet die ETF daher den allerersten europaweiten Sensibilisierungstag zum Thema Fahrer:innenmüdigkeit in Europa. Ziel der ETF und ihrer Mitgliedsgewerkschaften im Straßensektor, zu der auch die vida zählt, ist es, aufzuzeigen, wie kritisch dieses Problem im Straßenverkehr ist.

„Der 21. Juni ist bekanntlich der längste Tag des Jahres – aber für die meisten Berufskraftfahrer:innen ist der längste Tag jeder Tag.“

vida-Gewerkschafter Karl Delfs

Die ETF und ihre Mitgliedsgewerkschaften werden bis 25. Juni 2023 europaweit mehrere Aktionen organisieren, um das öffentliche Bewusstsein für Ursachen der Fahrer:innenmüdigkeit zu schärfen.

Kein Platz für schlechte Arbeitsbedingungen

Mit den europaweiten Gewerkschaftsaktionen möchten wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass die einzige Antwort auf die vor allem durch schlechte Arbeitsbedingungen verursachte Übermüdung der Fahrer:innen darin besteht, sicherzustellen, dass sie unter guten Bedingungen arbeiten können. „Das heißt, sie müssen fair bezahlt und durch faire Regeln geschützt werden. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist auch von entscheidender Bedeutung, um neue Fahrer:innen zu gewinnen und sie an den Beruf zu binden. Das wirkt sich direkt positiv auf das Wohlbefinden der Berufskraftfahrer:innen und auch auf die Verkehrssicherheit im Allgemeinen aus“, bekräftigt vida-Gewerkschafter Karl Delfs.

>> Hier findest du die Studie als Download-PDF


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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs