vida

Gewerkschaft vida: 12-Stunden-Tag ist „massiver Eingriff in Lebensgestaltung“

Hebenstreit: Arbeitszeitausweitung bringt blühendes Vereinsleben in Österreich zum Erliegen: Wie erklären ÖVP und FPÖ das den 122.000 Vereinsobleuten?

Die gesetzliche Einführung des 12-Stunden-Tags und der 60-Stunden-Woche durch die Regierungsparteien ÖVP und FPÖ sei ein „massiver Eingriff in die Lebensgestaltung der Menschen, der auch das blühende Vereinsleben in Österreich zum Erliegen bringen wird“, kritisiert Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida.

„Es geht dabei definitiv darum, wie wir das Leben der Menschen in diesem Land in Zukunft gestalten“, so der vida-Gewerkschafter. „Österreich ist mit seiner Vereinskultur bekanntlich ‚Weltmeister‘. Wir haben 122.000 Vereinsobleute in Österreich. Die Bundesregierung soll diesen erklären, wie durch die gesetzliche Arbeitszeitausweitung in Zukunft das Vereinsleben in Österreich aufrechterhalten werden kann. Wie soll das bei den freiwilligen Feuerwehren, Gesangsvereinen, Fußballvereinen und vielem anderen Vereinen noch funktionieren, wenn ArbeitnehmerInnen jederzeit damit rechnen müssen, dass es heute Abend wegen kurzfristig vom Chef angeordneten Überstunden nicht geht? Die geplante Arbeitszeitausweitung entspricht in keiner Weise den Lebensrealitäten der Österreicherinnen und Österreicher“, bekräftigt Hebenstreit. 

Es gehe um den Schutz der Beschäftigten und um ihre Selbstbestimmung bei der Ablehnung von Überstunden, um die Gefährdung der Gesundheit durch überlange Arbeitszeiten und erhöhter Unfallgefahr. „Zudem sind die 60-Stunden-Woche und der 12-Stunden-Tag ein unverschämter Griff in die Geldbörsen der ArbeitnehmerInnen, insbesondere bei Gleitzeit- und All-in-Verträgen, wenn es um die Bezahlung von Überstunden geht“, gibt der vida-Vorsitzende zu bedenken.

„Diese und viele andere Vorbehalte gegen den 12-Stunden-Tag, die 60-Stunden-Woche sowie gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung auf Kosten der ArbeitnehmerInnen und Familien werden die Gewerkschaften bei ihrem Protestmarsch am 30. Juni 2018 in Wien lautstark zum Ausdruck bringen“, bekräftigt Hebenstreit. 

Mehr zum Thema Arbeitszeitflexibilisierung auf www.vidaspruch.at und www.neinzum12stundentag.at

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Straße Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 580 +43 (0) 1 534 44 102 510 strasse@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs