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LKW-Fahrer:innenmangel

EU-Führerscheinreform wirkt kontraproduktiv.

Die Führerscheinreform der EU erlaubt 18-Jährigen das Führen von Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen. Nach den überarbeiteten Vorschriften können junge Fahrer:innen einen LKW-Führerschein erwerben, sofern sie im Besitz eines Befähigungsnachweises sind. Dieses System ermöglicht es, dass schon 17-jährige LKW-Fahrer:innen (Klassen C und C1) unter der Aufsicht erfahrenerFahrer:innen auf den Straßen Fahrpraxis sammeln und sich mit dem Beruf vertraut machen können.

Bessere Arbeitsbedingungen gegen Mangel

Um den Fahrer:innenmangel in der Branche wieder in den Griff zu bekommen, müsste in erster Linie bei der Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen angesetzt werden, fordert hingegen die Gewerkschaft vida. Der Job wird nicht attraktiver, indem man nur das Arbeitskräftepotenzial ausweitet.

Ich halte nichts davon, dass 17-jährige ohne ausreichende Fahrpraxis schon Schwerlasten über 40 Tonnen durch den Straßenverkehr lenken  – es geht dabei um ihre eigene und um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen“, lehnt Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße, den von der Europäischen Kommission vorgestellten Vorschlag für eine Novelle der EU-Führerschein-Richtlinie ab.

Der Job muss attraktiver gestalten werden!

Die Arbeitgeber werden von der vida dazu aufgefordert, sich in Brüssel gemeinsam mit der Gewerkschaft für eine Reform der EU-Verordnung 561, die LenkerInnen bis zu 15 Stunden arbeiten und am Steuer sitzen lässt, und sich für einen Ausbau der sozialen Infrastruktur entlang des hochrangigen Straßennetzes einzusetzen. „Dann werden die Frächter auch schneller wieder Interessenten für ein dadurch attraktiver gemachtes Berufsbild LKW-Lenker finden. Auch die Allgemeinheit würde es sicherlich hoch anrechnen, wenn unserer Straßen und Ortschaften durch zufriedenere und weniger übermüdete LenkerInnen sicherer würden“, bekräftigt Petritsch.


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Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Straße Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs