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NEIN zu Jugendlichen am Steuer von über 40-Tonnen-Lkws

Lenkermangel mit besseren Arbeitsbedingungen in Griff bekommen.

„Bei aller sich für die WKÖ ‚bezahlt machender Hartnäckigkeit‘ soll sie bei ihrem Jubel über den L17 für den LKW-Bereich den Sicherheitsaspekt nicht ausblenden. Ich halte nichts davon, dass 17-jährige ohne ausreichende Fahrpraxis schon Schwerlasten über 40 Tonnen durch den Straßenverkehr lenken sollen – es geht dabei um ihre eigene und um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer“, lehnt Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida, den von der Europäischen Kommission vorgestellten Vorschlag für eine Novelle der EU-Führerschein-Richtlinie ab. Die WKÖ rühme sich dafür, erreicht zu haben, dass das österreichische L17-Modell bei Pkw auch auf den Lkw-Bereich (C-Führerschein) ausgedehnt werden soll. vida-Gewerkschafter Petritsch richtet einen Appell an den Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, Alexander Klacska:

„Herr Klacska, möchten Sie es wirklich riskieren, dass in Zukunft in den Ortschaften Lenkunerfahrene mit Schwerlasten und langen Bremswegen bei Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und Seniorenheimen vorbeifahren?“

Markus Petritsch, Vorsitzender vida-Fachbereich Straße

Auf stragetischem Holzweg

Laut vida-Gewerkschafter Petritsch befänden sich WKÖ und EU-Kommission mit der Senkung des Alters zur Inbetriebnahme eines 40-Tonners auf der Straße aber auch abseits des Sicherheitsaspekts „generell auf einem strategischen Holzweg“. Petritsch kann sich nicht vorstellen, dass es aus Sicht eines zukunftsorientiert denkenden Jugendlichen attraktiv erscheint, bis zu 15 Stunden am Stück auf den Straßen mit einem LKW unterwegs zu sein. 

Job attraktiver gestalten

Um den Fahrermangel in der Branche wieder in den Griff zu bekommen, müsste daher in erster Linie bei der Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen angesetzt werden. Der Job werde nicht attraktiver, indem man nur das Arbeitskräftepotenzial ausweitet. „Herr Klacska, setzen Sie sich lieber mit uns gemeinsam in Brüssel für eine Reform der EU-Verordnung 561, die LenkerInnen bis zu 15 Stunden arbeiten und am Steuer sitzen lässt, und für einen Ausbau der sozialen Infrastruktur entlang des hochrangigen Straßennetzes, ein. Dann werden die Frächter schneller auch wieder Interessenten für ein dadurch attraktiver gemachtes Berufsbild LKW-Lenker finden. Auch die Allgemeinheit würde es Ihnen sicherlich hoch anrechnen, wenn unserer Straßen und Ortschaften durch zufriedenere und weniger übermüdete LenkerInnen sicherer würden“, bekräftigt Petritsch.


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