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Personalmangel im Kindergarten

Elementarpädagog:innen kündigen "heißen Herbst" an.

Die Elementarpädagog:innen fühlen sich im Stich gelassen. Sämtliche ihrer Forderungen seien in den vergangenen Jahren von der Politik ungehört geblieben. Ändert sich das nicht mit dem kommenden Finanzausgleich, wird erneut auf die Straße gegangen, kündigten Betriebsrät:innen zusammen mit den Gewerkschaften vida, GPA und younion _ Die Daseinsgewerkschaft am 27. Juni in Wien bei einer Protestveranstaltung einen "heißen Herbst" an.

Zu wenig Kräfte für zu viele Kinder

Was bisher aus den Verhandlungen zum Finanzausgleich zu hören war, ist nichts Gutes: Die Kindergärten sollen kein Thema sein. „Eine Schande“, meinten dazu die Betriebsrät:innen. Derzeit ist eine Fachkraft für 25 Kinder zuständig, unterstützt von einer Assistentin, viel zu wenig, wie die Betriebsräte meinen. Damit bleiben nicht einmal zehn Minuten Zeit für jedes Kind. Darüber hinaus nehmen administrative Aufgaben ständig zu. Daher bräuchte es mehr administratives Personal aber auch mehr Reinigungskräfte, fordern die Betriebsrät:innen.

Hausgemachter Fachkräftemangel

Der Fachkräfte-Mangel ist hausgemacht. Angesichts der schlechten Arbeitsbedingungen steigen schon wöchentlich Pädagog:innen aus dem Beruf aus. Diese wollten nicht nur wie Hirtenhunde um die Gruppen kreisen, damit niemandem etwas passiert, sondern auch pädagogische Arbeit leisten. Angesichts des Fehlens von Personal mittlerweile auch im Assistenzbereich, könnte es passieren, dass im Herbst oder spätestens kommenden Frühling Betreuungseinrichtungen gar nicht mehr öffnen könnten, meinte Karin Samer von den Kinderfreunden.

Jahrelange Forderungen

Seit Jahren wird im Bereich der Elementarpädagogik von der Gewerkschaften und Betriebsrät:innen gefordert: eine Verringerung der Kinderzahl in den Gruppen, eine Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, eine gesetzlich einheitliche Ausbildung der Assistentinnen sowie ausreichend Vor- und Nachbereitungszeit.

Aufgeschmissen ohne Assistent:innen

Die Gewerkschaft vida ist im Bereich der Elementarpädagogik für die Interessen der Assistent:innen zuständig. Melinda Hiebinger, vom Betriebsrat der Wiener Kinderfreunde und selbst als Assistentin tätig, brachte es bei der heutigen Aktion auf den Punkt:

„Assistent:innen sind eine wichtige Säule in den Kindergärten. Ohne sie wäre die Elementarpädagogik aufgeschmissen. Ihre Tätigkeit muss daher endlich formal anerkannt werden und österreichweit als wichtiger Teil der Elementarbildung reguliert werden.“

Melinda Hiebinger, Betriebsrätin Wiener Kinderfreunde

Ein Berufsschutz sowie eine österreichweit einheitliche Ausbildung und Bezeichnung sind dringend notwendig. Die Kolleginnen und Kollegen sollen jahrelang in den Gruppen eine wichtige und gute Arbeit leisten. Daher müssen sie auch die Möglichkeit bekommen, eine Ausbildung zu absolvieren, um qualitativ hochwertige Arbeit in den Kindergruppen erbringen zu können, bekräftigt Hiebinger.

Quelle: APA, Redaktion  



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