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KV Private Kur- und Rehabeinrichtungen

Verhandlungen geplatzt. Arbeitgeber zu keinen Zugeständnissen bereit.

Als „Hohn und ein völlig inakzeptables Angebot unter der Inflationsrate“ bezeichnet Willibald Steinkellner, Verhandlungsleiter und stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida, das Lohn- und Gehaltserhöhungsangebot der Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die privaten Kurbetriebe und Rehabilitationseinrichtungen. Die Verhandlungen, die gemeinsam mit der GPA-djp geführt werden, sind nach der zweiten Runde vorläufig unterbrochen.

Wertschätzung muss auch finanziell spürbar sein

Die KollegInnen leisten tagtäglich exzellente Arbeit zum Wohle der Patienten und Kunden, so Steinkellner: „Sie jetzt mit einer Einkommenserhöhung von 1,06 Prozent abspeisen zu wollen, kommt überhaupt nicht in Frage und zeigt die Minderschätzung der Arbeitgeber. Die Arbeitgeberseite will, dass diese mickrige Erhöhung von 1. Jänner bis 31. Dezember 2016 gelten soll. Die Beschäftigten warten aber schon seit 1. Oktober geduldig auf eine Lohn- und Gehaltserhöhung. Wo bleiben diese drei Monate? Hätten wir dem Angebot zugestimmt, würde das eine Erhöhung von 0,85 Prozent für 15 Monate bedeuten.“

Alle Rahmenrechtsforderungen abgelehnt

Die beiden verhandelnden Gewerkschaften vida und GPA-djp fordern auch eine Erhöhung der Ist-Löhne. Die Arbeitgeberseite wehrt sich nicht nur gegen einen Reallohnzuwachs, sondern hat auch sämtliche geforderten Verbesserungen im Rahmenrecht abgeschmettert. Forderungen wie z.B. freie Tage am 24. und 31. Dezember, Verdoppelung der Vordienstzeitenanrechnung oder auch Zeit- und Kostenübernahme für gesetzlich verpflichtende Fortbildung durch die Arbeitgeber wurden abgelehnt. Alles solle in den Betrieben selbst geregelt werden, so die lapidare Begründung. Im Gegenzug wollen die Arbeitgeber den Durchrechnungszeitraum der Normalarbeitszeit von 13 auf 17 Wochen ausdehnen, wodurch die MitarbeiterInnen durch den Wegfall von Überstunden Entgeltverluste hinnehmen müssten.

Gewerkschaften behalten sich weitere Maßnahmen vor

Nach dem vorläufigen Platzen der Verhandlungen gibt es noch keinen Termin für neue Gespräche. Die Gewerkschaften vida und GPA-djp wollen die weitere Vorgehensweise beraten.

Der Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Kur- und Rehaeinrichtungen ist erstmals am 01.12.2013 in Kraft getreten. Insgesamt gibt es in Österreich rund 75 Kurorte und 110 gewerbliche Kur- und Rehabilitationseinrichtungen mit rund 15.000 Beschäftigten.
 

Links neben dem Artikel finden Sie ein Flugblatt zum aktuellen Stand der Verhandlungen.

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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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