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24-Stunden-Betreuung: vida fordert faire Rahmenbedingungen

Finanzierungsfrage nicht auf dem Rücken der Beschäftigten austragen.

Der ÖGB und die Gewerkschaft vida stellen die 24-Stunden-Betreuung nicht in Frage, sondern fordern, dass die Beschäftigten zu fairen und legalen Bedingungen arbeiten können und nicht in eine Scheinselbstständigkeit gedrängt werden. Pflegekräfte sollen bei Vereinen angestellt sein, damit die Einhaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen sichergestellt ist. „Unser Ziel war und ist es, Pflege und Betreuung zu verbessern, sowohl aus Sicht der betreuenden Personen als auch aus Sicht der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen“, stellt Willibald Steinkellner, stellvertretender vida-Vorsitzender, klar.

Deutliche Mehrheit gegen Scheinselbstständigkeit

Die Forderung der Gewerkschaft stößt auch auf breite Zustimmung in der Bevölkerung, wie  eine Umfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) belegt. Von 1.000 Befragten wollen 61 Prozent, dass PflegerInnen bei sozialen Vereinen angestellt sind und sprechen sich somit klar gegen Scheinselbstständigkeit im Bereich der 24-Stunden-Betreuung aus.

Solidarische Finanzierung gefordert

Das Argument, wonach 24-Stunden-Betreuung bei einer Anstellung der Pflegekräfte deutlich teurer würde, könne man nur als zynisch bezeichnen, kritisiert Steinkellner: „ Es kann nicht sein, dass die Frage der Finanzierung auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird und hier ArbeitnehmerInnen zweiter Klasse geschaffen werden, indem man sie in Scheinselbstständigkeit drängt und so zum Verzicht auf sozialrechtliche Absicherung und kollektivvertragliche Entlohnung zwingt. Einmal mehr bekräftige ich die Forderung nach einer solidarischen Finanzierung der Pflege über Einnahmen aus vermögensbezogenen Steuern.“

Verpflichtende Ausbildung nötig

Ein weiteres Hauptanliegen der Gewerkschaft vida bleibt die gesetzliche Verankerung einer Ausbildung, zum Schutz der Pflegebedürftigen, aber auch der Beschäftigten. „Für die Wartung eines Autos braucht der Mechaniker eine Ausbildung, für die Betreuung alter, kranker Menschen geben wir uns damit zufrieden, dass hoffentlich nichts passiert, wenn ungeschulte Kräfte das übernehmen", so Steinkellner. vida hat einen Ausbildungsplan für 24-Stunden-BetreuerInnen erarbeitet.

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Über uns

Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzender: Gerald Mjka
Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter