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ÖBB-Zugausfälle: Personalbedarf ohne Personalmangel?

Gewerkschaft vida irritiert: Warum stehen Eisenbahnberufe überhaupt auf der Mangelberufsliste?

Mit Verwunderung und Irritierung nimmt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, die seitens den ÖBB jüngst erneut in den Medien getätigten Widersprüche zum Personalmangel und zu den Zugausfällen zur Kenntnis.

„Es stellt sich die logische Frage, wie man überhaupt einen Personalbedarf ohne Personalmangel haben kann? Und wenn es laut ÖBB keinen Personalmangel gibt, warum hat dann die Bundesregierung auf Drängen der Eisenbahnunternehmen Eisenbahnberufe wie etwa Zugbegleitdienst, Fahrdienstleitung, Triebfahrzeugführer oder Verschieber auf die Mangelberufsliste setzen lassen?“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn

Planungsfehler und fehlende finanzielle Mittel

Faktum sei, dass beim größten Ausbilder in der Branche, den ÖBB, alle Ausbildungsplätze restlos ausgeschöpft sind, so Tauchner weiter. „Aber warum erst jetzt und warum wurden die Kapazitäten nicht erhöht?“, kritisiert der vida-Gewerkschafter erneut Planungsfehler des Managements bezüglich der Personaldecke in einzelnen Bereichen des Konzerns wie etwa in den Werkstätten. Zudem müssen mehr finanzielle Mittel für die Ausbildung in den Eisenbahnberufen zur Verfügung gestellt werden, wenn die Politik ihr erklärtes Ziel, eine klimafreundliche Mobilitätswende mit mehr Angeboten im Öffentlichen Verkehr, in absehbarer Zeit umsetzen wolle, gibt Tauchner zu bedenken.  

„Die ÖBB sind grundsätzlich ein vorbildlicher und guter Arbeitgeber, dem es deswegen nicht schwerfallen sollte, ausreichend Personal zu finden. Sollte das dennoch nicht der Fall sein, dann müssen die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung weiter verbessert werden, um am heimischen und europäischen Arbeitsmarkt genug Arbeitskräfte zu finden bzw. auch Arbeitsuchende für eine Ausbildung bei den ÖBB zu begeistern, anstatt über die Mangelberufsliste in Drittstaaten zu suchen.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn


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Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach