Grenzenloser Einsatz gegen Gewalt
Gewalt am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit, im Gegenteil. Vor allem Beschäftigte im öffentlichen Verkehrs-, Gesundheits- und Dienstleistungsbereich sind immer wieder mit Gewalt in ihrem Job konfrontiert. Dabei nehmen Gewaltübergriffe am Arbeitsplatz nicht nur in Österreich zu, sondern auch in Deutschland. Daher haben sich Gewerkschaften aus beiden Ländern zusammengeschlossen, um grenzüberschreitend aktiv zu werden.
Gemeinsam sicher handeln
„Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ lautet eine Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). In diesem Rahmen lud der DGB am 14. September 2023 zu einer „Gewalt-Konferenz“ ein. Auch eine Delegation der Gewerkschaft vida war mit dabei. Gemeinsam wurden Strategien und Praktiken zur Bekämpfung von Übergriffen am Arbeitsplatz diskutiert. „Die erschütternden Zahlen aus Österreich und Deutschland zeigen uns den dringenden grenzüberschreitenden Handlungsbedarf auf“, betont Peter Traschkowitsch von der Gewerkschaft vida, der an der DGB-Konferenz im September teilnahm. Der Leiter der vida-Initiative „Tatort Arbeitsplatz“ betont: „Gewaltübergriffe enden nicht an den Grenzen.“
Im Bild: Eine vida-Delegation bei der Gewalt-Konferenz des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
Starke Zusammenarbeit
Der steigende wirtschaftliche Wettbewerb, die Pandemie und ihre Folgen, die explodierende Teuerung, der Krieg in der Ukraine, eine aggressivere Gesellschaft – das alles setzt die Menschen weltweit immer mehr unter Druck. Dabei würden vor allem Beschäftigte in Verkehrs- und Dienstleistungsberufen in vielen Fällen als Blitzableiter angesehen, wo Kund:innen bzw. Fahrgäste ihren Frust abbauen, berichtet vida-Experte Peter Traschkowitsch aus der Praxis. Bereits seit Jahren engagieren sich die Gewerkschaft vida und der Deutsche Gewerkschaftsbund gemeinsam für Gewaltprävention. Erst im Frühjahr war die stv. Vorsitzende des DGB, Elke Hannack, Gastrednerin bei der Gewaltpräventionstagung von Gewerkschaft vida, GPA, AK Wien und dem Verein für Verbrechensopferhilfe WEISSER RING.
Die Gewerkschaft vida arbeitet mit dem Verein WEISSER RING seit längerer Zeit eng zusammen. „In einem Arbeitsabkommen haben wir es uns zum Ziel gesetzt, gemeinsam gegen Gewalt in der Arbeitswelt tätig zu sein, Beschäftigten, die an ihrem Arbeitsplatz Opfer von Gewalt werden, Hilfe zugänglich zu machen und sie über vorhandene Möglichkeiten gezielt zu informieren“, berichtet vida-Experte Traschkowitsch. Auch der DGB kooperiert jetzt mit der Opferhilfeorganisation WEISSER RING e.V. Gemeinsam wollen sie die Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft noch besser gegen Gewalt stärken.
Gewalt ist kein Berufsrisiko
Gewalt im Job darf nicht einfach hingenommen werden, sondern es muss aktiv dagegen vorgegangen werden, sind sie die Gewerkschafter:innen in Österreich und Deutschland einig. Viele Arbeitnehmer:innen lassen sich zum Beispiel verbale Gemeinheiten, die auch zu Gewaltübergriffen zählen, gefallen und glauben, sie gehören zum Job dazu. Doch Gewalt ist kein Berufsrisiko.
„Nur wer aktiv wird, kann etwas verändern. Zu Mut und Zivilcourage, dazu wollen wir mit unserer Initiative Tatort Arbeitsplatz motivieren. Denn Gewalt im Job darf nicht als Berufsrisiko abgetan werden.“
Peter Traschkowitsch, Leiter vida-Initiative „Tatort Arbeitsplatz“
Die Gewerkschaft vida steht Betroffenen mit der Initiative „Tatort Arbeitsplatz“ seit 2009 stark zur Seite. Neben einem großen Informations- und Serviceangebot hat die vida auch auf dem politischen Parkett einiges in Bewegung gebracht. So wurde das Strafgesetz bei Übergriffen auf Beschäftigte in den öffentlichen Verkehrsbetrieben und in den Gesundheitsberufen verschärft. Derzeit macht sich die Gewerkschaft vida dafür stark, dass Übergriffe am Arbeitsplatz genau erfasst werden – sowohl für den öffentlichen als auch den privatisierten Sektor. Denn nur auf Grundlage einer soliden Datenbasis lassen sich Prävention und Nachsorge effektiv stärken, so vida-Experte Peter Traschkowitsch, der betont: „Gegen Gewalt im Job gibt es nur eine Antwort: Mehr Prävention und Investitionen in Schutzmaßnahmen!“
Deine vida ist für dich da
Wir hoffen, dass du nie mit Gewalt an deinem Arbeitsplatz konfrontiert bist! Für den Fall des Falles ist es aber sinnvoll, auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Mit unserer Initiative „Tatort Arbeitsplatz“ bieten wir rasche Hilfe an.
Du bist noch nicht vida-Mitglied? Dann wird es Zeit dafür!
