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Frauenarbeit ist mehr wert!

„Wie kommt der Wert in die Arbeit?“ - Tagung mit vida-Frauenvorsitzende Olivia Janisch.

Gesellschaftlich wichtige, meist von Frauen ausgeführte Arbeit ist oft unterdurchschnittlich bezahlt und genießt wenig gesellschaftliche Anerkennung. Aufgrund dieser Ausgangslage fand am 26. Juni 2023 in Wien in der ÖGB-Zentrale Catamaran die Tagung „Wie kommt der Wert in die Arbeit?“, organisiert von den ÖGB-Frauen sowie den Arbeiterkammern Salzburg und Wien, statt.

vida-Bundesfrauenvorsitzende Olivia Janisch (links im Bild)

Gender Pay Gap schließen!

Ziel der Tagung war es, gesellschaftliche Diskurse über den Wert von Arbeit und Leistung aufzuzeigen. Dabei wurden von internationalen Expertinnen auch ökonomische, philosophische sowie soziologische und politische Ansätze in Relation zueinander gesetzt. So sollen Ansätze für gesellschaftspolitisches Handeln geschaffen werden, um die Arbeitsgesellschaft geschlechtergerechter und nachhaltiger zu gestalten, um den Wert von Arbeit neu zu bewerten, um Verteilungsungerechtigkeiten zu bekämpfen. 

vida: Erfolgreich KV-verhandelt

Anhand der jüngsten Kollektivvertragsabschlüsse der Gewerkschaft vida erläuterte bei der Tagung Olivia Janisch, vida-Bundesfrauenvorsitzende und stv. vida-Vorsitzende, wie es dabei gelang, erfolgreich zum Schluss des Gender Pay Gaps, des bestehenden Einkommensunterschieds zwischen den Geschlechtern, beizutragen.

Berufe mit hohem Frauenanteil

In der vida sind viele Dienstleistungsberufe, hauptsächlich Arbeiter:innen, wie etwa die Gesundheits- und Pflegeberufe, Friseur:innen, Kosmetiker:innen, Tourismusberufe aber auch die Reinigungs-, Handels-, oder Gebäudemanagementberufe organisiert. Diese Branchen haben gemeinsam, dass sie über einen hohen Frauenanteil verfügen, und sehr viele Frauen nur in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung arbeiten. So sind etwa im Bereich der 18.500 unselbständig Beschäftigten Friseur:innen und Kosmetiker:innen 16.000 Frauen tätig. Im Bereich Reinigung/Gebäudemanagement beträgt der Frauenanteil unter fast 74.000 Beschäftigten rund 50 Prozent. 8.400 von diesen Frauen sind nur geringfügig beschäftigt.       

Fixbetrag statt prozentuellem Wert

Nach dem Vorbild der Eisenbahn-KV-Verhandlungen ist man seitens der Gewerkschaft bei den KV-Verhandlungen im Herbst 2022 dazu übergegangen, anstatt eines prozentuellen Werts, von den Arbeitgebern monatliche Fixbeträge als Lohnerhöhung zu fordern. Etwa im Gesundheitsbereich bei den Ordensspitälern oder den privaten Krankenanstalten war man damit erfolgreich und konnte Fixbeträge für die Beschäftigten erreichen, erörterte Janisch.

Höhere Löhne für jene, die das brauchen

Das hatte den Vorteil, dass in den niedrigeren und mittleren Einkommensstufen die KV-Erhöhungen deutlich höher ausfielen als in den oberen Lohnkategorien. Davon profitierten letztendlich aufgrund der Systematik viele Geringverdiener:innen und auch Frauen. „Angesichts der Rekordteuerung war das auch notwendig, Wir konnten in allen Branchen neben der Teuerungsabgeltung auch kräftige Reallohnerhöhungen für jene Menschen erreichen, die das wegen der hohen Preise auch dringend brauchten“, bekräftigte Janisch. Geholfen hat dabei auch die 2.000-Euro-Bruttomindestlohnforderung des ÖGB für alle Branchen. Ziel ist es, dass mit dieser Strategie noch mehr Geringverdiener und somit auch viele weitere Frauen von Fixbeträgen als Lohnerhöhung profitieren sollen, so die vida-Bundesfrauenvorsitzende im Hinblick auf die Herbstlohnrunden 2023. 

         


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