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Welttoilettentag

Warum die natürlichste Sache der Welt für manche Berufsgruppen ein Problem ist.
Der Zugang zu Toiletten ist ein Menschenrecht. Nur wenige wissen das. Trotz dieses Rechts sind weltweit 673 Millionen Menschen gezwungen, offenen Stuhlgang zu praktizieren. Der Welttoilettentag am 19. November soll auf diesen Missstand hinweisen. Zum Glück ist das alternativlose Verrichten des Geschäfts in Österreich nicht der Fall, dennoch gibt es eine Branche, die weiterhin darum kämpfen muss und für deren Beschäftigten der Zugang zu Toiletten und Waschräumen nicht selbstverständlich ist: „Leider haben wir vor allem in der Verkehrsbranche bei Berufskraftfahrerinnen und -fahrern immer wieder das Problem, dass der Zugang zu Sanitäranlagen eben nicht so selbstverständlich ist“, erklärt Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida: „Es hat vor allem am Beginn der Corona-Krise keine ausreichenden WC-Möglichkeiten gegeben. Die FahrerInnen mussten sich mit Schachteln, Kübeln und Ähnlichem behelfen. Sie hatten aufgrund des Lockdowns auch keine Möglichkeiten, zu duschen oder warme Mahlzeit einzunehmen.“

Kein stiller Ort für HeldInnen der Straße
 
Der Umstand stellte und stellt für Verkehrsbeschäftigte eine Herausforderung dar, da sie unter entsetzlichen Bedingungen arbeiten müssen oder sich sogar selbst in Gefahr bringen, wenn keine Einrichtungen zur Verfügung stehen. Dies gilt insbesondere für weibliche Verkehrsbeschäftigte. 
 
Delfs appelliert daher erneut an den Krisenstab der Regierung, dringend sicherzustellen, dass ausreichend geöffnete und vor allem auch regelmäßig desinfizierte WC- und Duschanlagen entlang der Autobahnen zu Verfügung stehen. Zur Sicherung der Verpflegungsmöglichkeiten für die Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer – die Gastronomie wird ja behördlich geschlossen – sollte es auf den Autobahnen Ausnahmen geben bzw. müsse der Krisenstab für alternative Verpflegungsmöglichkeiten sorgen, fordert der Gewerkschafter und fügt hinzu:

„Gerade in Krisenzeiten ist das gute Funktionieren der Logistikketten unerlässlich. Entscheidend dafür sind gut geschützte und ausreichend versorgte Fahrerinnen und Fahrer.“

Karl Delfs, Sekretär vida Fachbereich Straße
 
Weiteres Detail: Nicht selten bleibt den LenkerInnen bei den zu beliefernden Firmen oft der Zugang zu den hauseigenen WC-Anlagen verweigert. „Dann blieben vereinzelt nur mehr Dixi-Klo-Möglichkeiten außerhalb des Firmengeländes, ohne Gelegenheiten, sich die Hände zu waschen. Das kann nicht sein“, so Delfs, der den Welttoilettentag als wichtiges Signal sieht. „Wir werden nicht müde, auf die Missstände für Beschäftigte hinzuweisen, wissen aber auch, dass Menschen in vielen anderen Ländern dieser Welt hinsichtlich des Zugangs zu Toiletten nicht gehört werden.“
 
 
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