Beschäftigte nicht im Regen stehen lassen
„Das Hochfahren der Gastronomie ist natürlich begrüßenswert, allerdings fehlen uns konkrete Maßnahmen, die Masse an arbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wieder in Beschäftigung zu bringen“, sagt Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida.
Über Vorgehen der Regierung verwundert
„Wir haben in Abstimmung mit den Sozialpartnern bereits vor mehr als einer Woche Verhaltensempfehlungen übermittelt. Sie wurden zwar zu einem großen Teil eingearbeitet, es hat aber keine Reaktion seitens der Regierung gegeben, obwohl es eine explizite Aufforderung des Ministeriums gab, uns einzubringen. Für mich ist das unverständlich“, so der vida-Gewerkschafter.
Ängste nehmen, für Sicherheit sorgen
Umso mehr ist für Berend Tusch jetzt klar: „Wir brauchen ein Modell, das die Unternehmen unterstützt, so viele Beschäftigte als möglich wieder aufzunehmen." Er fordert eine sogenannte Einschleifförderung verbunden mit Beschäftigungsgarantien für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es ist wichtig, den Beschäftigten die Angst vor einem erneuten Arbeitsplatzverlust nehmen. Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist auch eine logische Maßnahme.
„Wir wissen von Arbeitnehmern, die derzeit von 300 Euro leben müssen.
Das ist untragbar und höchst unsolidarisch.“
Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus
und stv. vida Vorsitzender
Epidemiegesetz würde hier helfen
vida spricht sich auch für die Wiedereinführung des Epidemiegesetzes in der ursprünglichen Form aus. Das Gesetz wurde ja von Seiten der Regierung am Beginn der Krise teilweise ausgehebelt. vida sieht darin die wirkvollste und vernünftigste Maßnahme zum wirtschaftlichen Überleben der Betriebe und zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Damit würde auch sichergestellt sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre vereinbarten Löhne und Gehälter nachbezahlt bekommen.