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Kein Geld mehr im Börserl

Warum viele die Entscheidungen der Regierung nicht mehr mittragen können oder wollen.

Wir haben vergangene Woche unsere Facebook-Community befragt, ob die Verlängerung des Lockdowns in der Gastronomie die richtige Entscheidung der Regierung war. Das Ergebnis könnte nicht deutlicher sein. 90 Prozent sind der Meinung, dass die Maßnahme überzogen ist und die Beisln sowie Bars und Restaurants unverzüglich aufsperren müssen. Auch vida-Gewerkschafter Berend Tusch betonte erst kürzlich im Interview mit Ö1, wie wichtig eine Perspektive für die Branche ist.

Weniger bis gar kein Geld im Börserl

Auf die Frage, ob bereits wieder aufgesperrt werden kann, antwortete er, dass das nur immer mit Fokus auf die Gesundheit passieren kann. Für den Vorsitzenden des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida gäbe es aber viele andere Hausaufgaben für die Regierung zu erledigen – Stichworte Fixkostenzuschuss für Beschäftigte und Trinkgeldersatz für die Zeit des Lockdowns. Viele Kolleginnen und Kollegen seien derzeit in Kurzarbeit, was allerdings bis zu 20 Prozent weniger Geld im Börserl bedeutet. „Die Menschen müssen ein 100-prozentiges Leben bestreiten, haben aber nur 80 Prozent Einkommen. Außerdem auch noch das Trinkgeld, was ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens ist“, findet Tusch klare Worte: „Wer mehr Geld ausgibt, als er hat, wird bald arm sein, und die Rechnung geht am Ende nicht auf!"

Lockdown überzogen

Auch bei der Community sorgt das Verharren im Lockdown für klare Ansagen. Die Kommentare reichen von „völlig falsch“ bishin zur Forderung nach einer Volksbefragung. Ein anderer User meint „Total falsch, man sieht ja was dabei rauskommt dann feiert man eben zu Hause mit Freunden es gibt immer eine Möglichkeit“. Auch die finanziell angespannte Lage der Kolleginnen zeigt sich in den Kommentaren: „Finanziell fast nicht mehr auszuhalten 5-6 Monate ohne Gehalt auch das Weihnachtsgeld und voriges Jahr Kurz Arbeitszeit um viel weniger Einkommen also 2 Jahre fast kein Einkommen“

ArbeitnehmerInnen dürfen nicht im Stich gelassen werden

Nicht zuletzt deswegen fordert die Gewerkschaft vida einen Fixkostenzuschuss für Beschäftigte – ähnlich dem Zuschuss für Unternehmen, die Tusch versteht. „Die Situation ist für alle Beteiligten haarsträubend, die Beschäftigten dürfen aber nicht auf der Strecke gelassen werden“, so der Gewerkschafter, der auf eine Ansage der Regierung aus dem Frühjahr des Vorjahres verweist, das niemand zurückgelassen wird. Auch auf das fehlende Trinkgeld hat Tusch eine Antwort. Im November gab es noch einen Trinkgeldersatz, im Dezember und Jänner sprachen sich die Arbeitgeber aber dagegen aus: „Wir appellieren an die Arbeitgeber, den Trinkgeldhunderter aber auch für zwei weitere Monate auszubezahlen.“

 

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