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Tod der Branche wegen anständigem Lohn?

vida ist über die zynische Aussage des Mjam-Chefs empört.

„Mit seinen zynischen Aussagen, wonach die Anstellung aller FahrradbotInnen der Tod der Branche wäre und den meisten Flexibilität lieber ist als eine Anstellung laut Kollektivvertag mit 13. und 14. Gehalt sowie bezahltem Krankenstand will Mjam-CEO Artur Schreiber der Öffentlichkeit wohl einen großen Bären aufbinden“, zeigt sich Karl Delfs, Bundesekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida empört.

Delfs hält den von Schreiber gestern, Donnerstag, im „Online-Standard“ getätigten Aussagen die Beispiele des Lieferportals Lieferando und anderer lokal tätigen Zustellungsfirmen entgegen. Lieferando beschäftigt österreichweit rund 1.800 FahrradbotInnen, davon 600 allein in Wien. „Bei diesen Firmen haben alle Beschäftigten seit Jahren sehr wohl ein Angestelltendienstverhältnis nach dem seit über einem Jahr geltenden Kollektivvertrag (KV) für die FahrradbotInnen. "Von einem Tod der Branche ist mir dadurch nichts bekannt, sondern genau das Gegenteil. Die Aussagen des Mjam-CEOs entlarven sich somit von selbst, schließlich expandiert ja auch er nicht zuletzt aufgrund des durch die Corona-Krise zugenommenen Zustellgeschäftes und denkt nicht ans Zusperren“, hält der vida-Gewerkschafter entgegen.  

Fette Gewinne für Mjam, Brotkrumen für ArbeitnehmerInnen

„Das Jammern von CEO Schreiber, wonach es keinen finanziellen Spielraum für eine bessere Absicherung der RiderInnen gibt, ist auch angesichts der Gewinnausschüttungen an die Mjam-Eigentümer nicht ernst zu nehmen. Die Milliardäre hinter dieser Firma sind nicht zuletzt wegen der Krise noch reicher geworden.

"Den MitarbeiterInnen ihre Rechte und damit auch ihr Geld vorenthalten zu wollen, ist angesichts dieser Fakten unerhört! “

Karl Delfs,  Karl Delfs, Bundesekretär des vida-Fachbereichs Straße

„Nachdem es uns als Gewerkschaft vida gelungen ist, mit der Wirtschaftskammer Österreich den weltweit ersten KV für FahrradbotInnen abzuschließen, werden wir nicht lockerlassen und weiterhin gemeinsam mit dem Riders Collective Scheinselbständigkeit in dieser Branche bekämpfen“, betont Delfs.

Weitere Forderungen des Riders Collective für die Freien DienstnehmerInnen sind eine Erhöhung des Mindestlohns, hundertprozentig bezahlter Krankenstand sowie echte betriebliche Mitbestimmung über Betriebsratsgründungen.

„Menschen sind nicht flexibel durch einen Klick austauschbar. Freie DienstnehmerInnen unter den FahrradbotInnen sind keine willenlose Manipulationsmasse des Herrn Schreiber. Sie sind vielmehr kritisch denkende Menschen, die sich in zunehmenden Maß untereinander vernetzen, um auch gemeinsam mit den Gewerkschaften ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter.

 

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