Wir wollen ein großes Stück vom Kuchen
Die arbeitenden Menschen haben ein großes Stück vom wirtschaftlichen Erfolgskuchen verdient. Bei den Herbstlohnrunden kämpfen wir dafür. Bei dieser Nachricht vergeht einem der Appetit: Es bleibt teuer. Die hohen Preise für Lebensmittel, Wohnen und Energie treffen uns alle. Und trotzdem wird nichts gegen die viel zu hohe Inflation getan. Viele Menschen können sich ihr Leben kaum noch leisten. Eine Familie mit zwei Kindern muss allein für Lebensmittel rund 1.234 Euro im Jahr mehr ausgeben als vor einem Jahr. Gleichzeitig steigen die Wohnkosten und die Energiepreise sinken viel zu langsam. Während viele Menschen immer mehr Schwierigkeiten haben, mit ihrem Einkommen auszukommen, sprudeln bei Unternehmen die Gewinne. Und was macht die Bundesregierung? Sie schaut weiterhin untätig zu. Nicht die Gewerkschaft.
Sattes Lohnplus
Nach der großen Sommerhitze ist der heiße KV-Herbst ins Land gezogen. Bereits im letzten Jahr hat die Gewerkschaft vida für Beschäftigte in den unterschiedlichsten Branchen einen Teuerungsausgleich plus Reallohnerhöhungen erkämpft. Erfahre mehr, klicke den Linktipp zum heißen KV-Herbst auf dieser Seite.
„Wir werden auch in diesem KV-Herbst wieder alles geben, um Reallohnerhöhungen zu erkämpfen.“
Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender
Der vida-Vorsitzende rechnet mit harten Auseinandersetzungen, erteilt dabei den Rufen nach allgemeiner Lohnzurückhaltung eine klare Absage. „Zuerst sind die Preise gestiegen und dann erst die Löhne. Die Unternehmen haben in den letzten Monaten satte Gewinne eingefahren. Im vergangenen Jahr sind die Gewinnausschüttungen um 60 Prozent von 3,6 auf 6 Milliarden (!) Euro gestiegen. Das heißt, eindeutig die Gewinne und nicht die Löhne treiben die Preise. Da fehlt mir das Verständnis dafür, dass wir uns bei den Lohnverhandlungen in Zurückhaltung üben sollen. Jetzt sind die Arbeitnehmer:innen am Zug. Schließlich haben sie die Gewinne der Unternehmen ja erarbeitet“, so Hebenstreit.
Starkes Rezept
Die Weichen für den diesjährigen KV-Herbst der Gewerkschaft vida wurden am 19. September in Wien gestellt. An diesem Tag kamen alle KV-Verhandler:innen der vida im ÖGB- und Gewerkschaftshaus in Wien zusammen. Gemeinsam haben sie die zentralen Forderungen für die bevorstehenden KV-Verhandlungen festgelegt.
Die Gewerkschaft vida fordert über alle Branchen hinweg:
- Abgeltung der „rollierenden Inflation“ (Durchschnitt der Preissteigerungen der vergangenen zwölf Monate)
- Plus Reallohnzuwachs (Anteil am Produktivitätszuwachs der Unternehmen)
- 2.000 Euro Mindestlohn
- 1.000 Euro Lehrlingseinkommen
KV-Match eröffnet
Den KV-Verhandlungsreigen eröffnet haben die Bewacher:innen, die bereits im September ihre Forderungen den Arbeitgebern übergeben haben. Neben einer starken Lohnerhöhung fordert das KV-Verhandlungsteam der vida auch eine Arbeitszeitverkürzung. Denn immer weniger Beschäftigte seien bereit, eine Normalarbeitszeit mit Arbeitsbereitschaften von bis zu 48 Stunden pro Woche plus Überstunden zu akzeptieren, berichtet Gernot Kopp, KV-Verhandlungsleiter der vida. Die erste Verhandlungsrunde findet am 2. November statt. Am 3. Oktober, nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe, wurden die Forderungen für die KV-Verhandlungen für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich übergeben. Wir werden auf vida.at über den Verhandlungsstand in dieser und in den anderen vida-Branchen berichten.
Fairer Anteil für Beschäftigte
Einen ersten KV-Erfolg hat die vida bereits geliefert: Die Beschäftigten im Kleintransportgewerbe erhalten ab 1. Jänner 2024 ein durchschnittliches Lohnplus in Höhe von 16 Prozent. Die KV-Löhne werden je nach Stufe in der Lohntabelle in einer Bandbreite von 160 bis 400 Euro brutto im Monat erhöht. „Damit ist uns eine Abgeltung der Teuerung samt einer Reallohnerhöhung gelungen“, freut sich Matthias Lachowitz, Leiter des KV-Verhandlungsteams der vida. „Wichtig war uns auch die Einigung auf eine neue Lohntabelle. Durch die Verkürzung der Lohnsprünge kommen die Beschäftigten in Zukunft schneller zu einem höheren Einkommen“, ergänzt der Vorsitzende des vida-Fachbereichs Straße, Markus Petritsch. Details zum KV-Abschluss findest du auf vida.at/strasse.
Für uns als Gewerkschaft vida ist klar: Die Preise müssen runter! Die Löhne müssen rauf! Wir lassen uns nicht abspeisen und kämpfen weiter!
Gemeinsam stark
Du bist noch nicht Teil unserer Gewerkschaftsbewegung? Dann wird es Zeit dafür!