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Gemeinsam im Einsatz für Respekt

Tatort Arbeitsplatz: Gewerkschaft vida im Einsatz gegen Gewalt im Job!
Sie werden angepöbelt und angespuckt. Sie riskieren verbale Attacken und tätliche  Übergriffe – und das, obwohl sie nur ihren Job machen. Beschäftigte, die im Verkehrs-, Gesundheits-, Dienstleistungs- und Sicherheitsbereich arbeiten, werden immer öfter zur Zielscheibe von Aggressionen und Gewalt – vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie. Doch Arbeit soll keine Gefahrenzone sein!
 
Mit der Initiative „Tatort Arbeitsplatz. Gib der Gewalt im Job keine Chance!“ macht die Gewerkschaft vida mobil – für mehr Sicherheit und Respekt am Arbeitsplatz.
 
Hier arbeitet ein Mensch
 
Die viel zitierten und in der Krise beklatschten SystemerhalterInnen – auf sie kann sich unsere Gesellschaft in harten Zeiten besonders verlassen. Doch im Gegenzug bekommen sie nicht von jedem den Respekt, der ihnen zusteht. Beleidigungen, Drohungen und tätliche Übergriffe: Gewalt gegen Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft – egal ob in Krankenhäusern, Pflegeheimen, in öffentlichen Verkehrsbetrieben oder im Dienstleistungs-und Sicherheitsbereich – ist zur traurigen Realität geworden. Wütende KundInnen,  KlientInnen und PatientInnen waren auch vor Corona immer wieder ein Problem für Beschäftigte. Doch mit der Verpflichtung, Corona-Maßnahmen zu kontrollieren, hat das Problem drastisch zugenommen. 
 
Wir brechen das Schweigen
 
„Masken- und Impfgegner werden immer aggressiver. An Demotagen herrscht in den Öffis Alarmstufe Rot“, „2G-Kontrollen: Angepöbelt, angespuckt: Sicherheitskräfte werden zu Sündenböcken“, „Spitalspersonal bedroht, bespuckt und beschimpft“. Es vergeht kaum eine Woche, in der in Medien nicht von Gewaltausübung gegen Beschäftigte zu lesen ist. Dabei sind solche Schlagzeilen nur die Spitze des Eisbergs, weiß Peter Traschkowitsch. „Gewalt am Arbeitsplatz hat viele Gesichter und kann jede und jeden treffen.“ Der Experte für ArbeitnehmerInnenschutz in der Gewerkschaft vida ist Projektleiter von „Tatort Arbeitsplatz. Gib der Gewalt im Job keine Chance!“. Die Initiative der Gewerkschaft vida bricht mit dem Tabu-Thema Gewalt. Sie ermutigt Betroffene, sich zu wehren anstatt zu schweigen! 
 
„Gewalt darf nicht als Berufsrisiko abgetan werden, das stillschweigend hingenommen werden muss. Uns geht es darum, alle Beteiligten zu sensibilisieren und gezielt Maßnahmen gegen Gewalt am Arbeitsplatz zu setzen.“
 
Peter Traschkowitsch, Leiter der vida-Initiative "Tatort Arbeitsplatz"
 
Kein Berufsrisiko
 
Was viele nicht wissen: Gewaltschutzmaßnahmen sind für gefährdete ArbeitnehmerInnen per Gesetz vorgeschrieben. „Unternehmen haben die gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht und müssen sich permanent um die physische und psychische Unversehrtheit ihrer  Beschäftigten kümmern“, betont vida-Experte Traschkowitsch. Wenn es zu Fällen von Gewalt im Unternehmen kommt, sind ArbeitgeberInnen verpflichtet, zu handeln und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der ArbeitnehmerInnen zu ergreifen.
 
Nicht tolerieren
 
Doch die gute Nachricht: Es muss nicht so weit kommen! Gewalt am Arbeitsplatz kann in vielen Fällen verhindert werden! Für Peter Traschkowitsch ist Prävention das Um und Auf.  Dabei sind weniger die Beschäftigten selbst als vielmehr die ArbeitgeberInnen gefragt, betont der vida-Experte.
 
„Um Gewalt am Arbeitsplatz wirkungsvoll zu bekämpfen, müssen in den Betrieben Leitlinien erarbeitet werden. Dazu gehört vor allem die explizite Klarstellung, dass Gewalt, Mobbing, Diskriminierung und Belästigung gegenüber Beschäftigten nicht toleriert und im Fall des Vorkommens sanktioniert wird.“
 
vida-Experte Peter Traschkowitsch
 
Als konkrete Handlungshilfe hat die Gewerkschaft vida eine Musterbetriebsvereinbarung erarbeitet, die an betriebliche Umstände angepasst werden kann. Das ist aber nur ein Teil des Leistungspakets, das die vida für BetriebsrätInnen und Mitglieder zum Thema Gewalt am Arbeitsplatz geschnürt hat.
 
Vieles erreicht, einiges zu tun
 
Neben einem großen Informations- und Serviceangebot hat die Gewerkschaft vida auch auf dem politischen Parkett einiges in Bewegung gebracht. So wurde das Strafgesetz bei  Übergriffen auf Beschäftigte in den öffentlichen Verkehrsbetrieben und in den Gesundheitsberufen verschärft, wie Peter Traschkowitsch berichtet. „Es ist zwar bereits viel gegen Gewalt am Arbeitsplatz in unserem Land geschehen, aber es gibt noch deutlich Luft nach oben“, betont der vida-Experte. 
 
Die Gewerkschaft vida macht sich derzeit dafür stark, dass das sogenannte ILO-Übereinkommen 190 in Österreich ratifiziert wird. „Es ist die erste internationale Arbeitsnorm, die sich mit Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz beschäftigt. Die Konvention betont das Recht jeder und jedes Einzelnen auf eine Arbeitswelt frei von Gewalt und Belästigung. Es wird also höchste Zeit für die Umsetzung in Österreich!“
 
Zivilcourage zeigen
 
Noch ein dringender Appell zum Schluss: Ob körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt – schau nicht weg und zögere nicht, Hilfe zu rufen, wenn du oder jemand in deinem Umfeld von Gewalt betroffen (b)ist! Wende dich an deinen Betriebsrat, deine Gewerkschaft vida oder an den WEISSEN RING, Verbrechensopferhilfe mit dem Opfer-Notruf 0800 112 112 – Infos auch auf www.weisser-ring.at
 
Deine vida steht dir zur Seite
 
Wir hoffen, dass du nie mit Gewalt an deinem Arbeitsplatz konfrontiert bist! Für den Fall des Falles ist es aber wichtig, vorbereitet zu sein. Auf unserer Info- und Serviceplattform www.tatortarbeitsplatz.at findest du viel Wissenswertes sowie konkrete Hilfsangebote, Kontaktadressen und Beratungsstellen.