vida

Gute Arbeit im Tourismus

Urlaub auch für die, die anderen den Urlaub verschönern.

Ohne motivierte MitarbeiterInnen, die zu guten Bedingungen arbeiten können und fair behandelt werden, lässt sich langfristig auch kein Erfolg sicherstellen. Deshalb dürfen die Rahmenbedingungen im Tourismus nicht zum Nachteil der Beschäftigten verändert werden, die ohnehin schon unter schwierigen Bedingungen enorme Leistungen erbringen.

Erfolgsgeschichte Tourismus

Die Halbjahresbilanz im  heimischen Tourismus war wieder einmal eine in Zahlen gegossene Erfolgsgeschichte. „Auch die Gewerkschaft wünscht sich, dass die Branche weiter floriert und so krisenresistent bleibt, wie sie sich in den letzten Jahren erwiesen hat“, hält Rudolf Komaromy, Vorsitzender der vida-Bundesfachgruppe Tourismus fest. „Das darf aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten passieren. Wenn die Arbeitgeber Verschlechterungen wie längere Durchrechnungszeiträume fordern, ist das nicht akzeptabel. Schon jetzt gibt es im Hotel- und Gastgewerbe extrem flexible Arbeitszeiten und solange die bestehenden Regelungen wie Höchstarbeitszeiten, freie Tage, entsprechende Überstundenentlohnung etc. von schwarzen Schafen unter den Unternehmern nicht eingehalten werden, kommt eine weitere Flexibilisierung für uns nicht in Frage.“

Sechste Urlaubswoche kein neuer Anspruch, gefordert wird leichterer Zugang

Die von Arbeitgeberseite ständig gewünschte Flexibilisierung ist im Übrigen keine Einbahnstraße. Wenn es darum geht, den MitarbeiterInnen den Zugang zur sechsten Urlaubswoche zu erleichtern, heißt es sofort, das sei unleistbar und unmöglich, kritisiert Komaromy: „Dabei sollte es gerade den Unternehmern ein Anliegen sein, Beschäftigte möglichst lange und gesund im Job zu halten, und das geht nur mit ausreichenden Erholungsphasen. Wie viele können aber in einer Branche mit so hoher Fluktuation auf 25 Dienstjahre im selben Unternehmen zurückblicken und so die sechste Woche in Anspruch nehmen?“ Das starre Nein der Arbeitgeber ist auch insofern kurzsichtig, als die Tourismusbeschäftigten in ihrer Freizeit ebenfalls Urlauber und Gäste von Hotels und Gaststätten sind.

Keine Schmalspurausbildungen einführen

Auch bei der Lehre gilt für die Gewerkschaft, dass es nicht zu Veränderungen kommen darf, die die Aussichten der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern.  „Der Lehrberuf Hotel- und GastgewerbeassistentIn umfasst in seinem Berufsbild auch die Ausbildung zur Rezeptionistin bzw. zum Rezeptionisten“, so der stellvertretende Vorsitzende der vida Jugend, Mario Drapela. „Das Berufsbild auf eine Schmalspurausbildung „RezeptionistIn“ einzuengen schmälert die Berufschancen. Auch eine Verlängerung der Lehrzeit lehnen wir ab, denn so wird versucht, billige Arbeitskräfte zu generieren und das ohnehin niedrige Einkommen im Hotel- und Gastgewerbe weiter nach unten zu drücken.“

Wenn wieder mehr Jugendliche und mehr ArbeitnehmerInnen trotz schwieriger Bedingungen und familienfeindlicher Arbeitszeiten den Weg in die Branche finden sollen, gilt es, die Rahmenbedingungen für sie zu verbessern und so den Erfolg der Branche und ihren wesentlichen Anteil an der Gesamtwirtschaft auch in Zukunft sicherzustellen. 

vida setzt sich weiter dafür ein, die Gegebenheiten so zu verändern, dass Beschäftigte länger und vor allem auch  gesund im Tourismus bleiben und von ihrer Arbeit auch leben können.

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 661 +43 (0) 1 534 44 102 610 tourismus@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz