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Fahrradbot:innen-KV: 2,5 Prozent-Angebot ein Schlag ins Gesicht

Kollektivvertragsverhandlungen bis 11.1. 2024 unterbrochen.

Foodora Riders Demo

Gestern, Mittwoch, ist die erste Runde der KV Verhandlungen für die Fahrradbot:innen ergebnislos unterbrochen worden.

„Das Angebot der Arbeitgeberseite, eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent, ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, ist Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida, empört. „Dieses Angebot stellt einen in dieser Branche noch nie dagewesenen Affront dar, mit dem die hohe Teuerung nicht ansatzweise abgegolten wäre. Das Angebot ist uns daher nicht diskussionswürdig erschienen“, ergänzt Toni Pravdic, Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida. 

Kampfmaßnahmen 

Für den 11.1. 2024 ist eine weitere Verhandlungsrunde angesetzt. In der Zwischenzeit werde man in den Gewerkschaftsgremien über Kampfmaßnahmen beraten, kündigen die beiden vida-Gewerkschafter an und fügen hinzu: „Sollten uns die Arbeitgeber schon früher ein besseres Angebot unterbreiten, sind wir jederzeit verhandlungsbereit.“ 

Unverschämte Gegenforderungen

„Es hatte in den Verhandlungen den Anschein, als ob die Abgeltung der rollierenden Inflation von den Arbeitgebern grundsätzlich in Frage gestellt werden sollte. Das und auch die an uns gerichteten unverschämten Gegenforderungen werden wir nicht akzeptieren“, verweist Petritsch darauf, dass die Arbeitgeber als Gegenleistung für die 2,5 Prozent wie zum Hohn eine Streichung des Sonntagszuschlags sowie eine Senkung des Kilometergeldes verlangt haben. 

„Die Wirtschaftskammer betreibt offenbar bevorzugt Interessenpolitik für milliardenschwere ausländische Konzerne, die hinter fast allen Lieferdiensten in Österreich agieren. Die Beschäftigten lassen die Arbeitgeber dafür trotz anhaltend hoher Inflation und weiterhin steigender Verbraucherpreise bei einem Mindestlohn, der noch weit unter 2.000 Euro brutto im Monat liegt, offenbar lieber bis nächstes Jahr im Regen stehen."

Markus Petritsch, Vorsitzender des Fachbereichs Straße


Wir halten an unseren Forderungen für die Beschäftigten fest:

  • Abgeltung der rollierenden Inflation in Höhe von 8,7 Prozent plus angemessener Anteil am Produktivitätszuwachs, zumindest jedoch 2.000 Euro brutto Mindestlohn
  • Lohnerhöhung muss für KV- und IST-Löhne gelten

Verbesserungen im KV-Rahmenrecht:

  • automatische Gehaltssprünge bei längerer Betriebszugehörigkeit
  • Einführung einer witterungsbedingten Zulage (bei Extremwetterbedingungen während der Dienstzeit)
  • Einrichtung eines „Fairnessfonds“, gespeist aus Mitteln der Arbeitgeber, aus dem freie Dienstnehmer:innen u.a. bei Krankenstand oder Arbeitslosigkeit finanziell unterstützt werden sollen.

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Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs