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Faire Bedingungen für Hausangestellte

Österreich muss das ILO-Abkommen endlich in Kraft setzen.

HausgehilfInnen und Hausangestellte sind eine Beschäftigtengruppe, die besonders anfällig für missbräuchliche und ausbeutende Arbeitsbedingungen ist. Es sind weltweit hauptsächlich Frauen und Mädchen, die oft keinen oder nur schlechten Zugang zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen haben.

Auch in Österreich sind die Arbeitsbedingungen der Hausangestellten noch immer schlechter geregelt als jene der Mehrzahl der übrigen ArbeitnehmerInnen. Die Zahl der Beschäftigten steigt stetig, unter anderem durch die Alterung der Gesellschaft. Zugleich wird der Einzugsradius in dieser Branche immer größer. Immer öfter werden Menschen aus Ländern mit deutlich niedrigeren arbeits- und sozialrechtlichen Standards nach Österreich geholt. Viele wissen nicht, welche Rechte sie haben oder können sie nur schwer durchsetzen. Beispielsweise wird trotz Mindestlohntarif oft zu wenig bezahlt. Besonders gefährdet sind Hausangestellte, die im Haushalt der ArbeitgeberInnen aufgenommen werden.

Wirtschaftskammer blockiert

Im Juni 2011 hat die  ILO (Internationale Arbeitsorganisation) einheitliche arbeitsrechtliche Grundrechte für ArbeitnehmerInnen in privaten Haushalten festgelegt, etwa was die Ruhezeiten betrifft. Die österreichische Regierung hat sich damals stark für das Zustandekommen des Übereinkommens eingesetzt. Trotzdem wurde es bislang nicht ratifiziert, weil sich die Wirtschaftskammer quer legt. Das ist inakzeptabel. vida fordert,  dass das ILO-Übereinkommen umgehend ratifiziert wird und zugleich das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz angepasst wird. Teile davon stammen noch aus dem ehemaligen Dienstbotengesetz von 1856. Länder mit einem wesentlich problematischeren Zugang zu dieser Thematik haben das ILO-Übereinkommen bereits umgesetzt – in Österreich ist es höchst an der Zeit. 

 

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Über uns

Der Fachbereich Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida vertritt die Arbeitnehmer:innen in den mobilen Betreuungsberufen (Heimhilfe, Essen auf Räder, Besuchsdienst, Reinigungsdienst), Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Krankentransport, Arbeitnehmer:innen in Heimen und Internaten (in der Systemerhaltung im Bereich Kinder, Jugend, Studenten, Erwachsene und Pflege- sowie Wohn- und stationäre Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, z. B. Küchenpersonal, Köch:innen, Hausarbeiter:innen, Hausbetreuer:innen, Pflegehilfen, Kindergartenhelfer:innen, Abteilungshilfen, Klubbetreuer:innen, Reinigungspersonal) und Arbeitnehmer:innen in privaten Haushalten. Unser zentrales Anliegen in einem kostenorientierten Dienstleistungsbereich ist die stetige Weiterentwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Mitglieder. Schließlich sind faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Sylvia Gassner
Fachbereichssekretär:innen: Michaela Guglberger