Wunsch nach dem Ende der Unsichtbarkeit
In der Reinigungsbranche erfolgt die Arbeit oft unsichtbar. Gearbeitet wird in der Regel zu den Randarbeitszeiten, also früh morgens und am Abend. Für die Beschäftigten – häufig Frauen mit Betreuungspflichten – bedeutet dies eine Reihe von Herausforderungen. So müssen die Wege zur Arbeit oft doppelt zurückgelegt werden und die Kinderbetreuung wird gerade dann notwendig wenn öffentliche Einrichtungen geschlossen haben.
Gleichzeitig sind auch die körperliche Belastung sowie der Zeit- und Leistungsdruck der Reinigungskräfte hoch. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten können – nicht zuletzt aufgrund der Arbeitszeiten – nicht in Anspruch genommen werden oder werden gar nicht angeboten. Zudem mangelt es durch die „Unsichtbarkeit“ an Wertschätzung und Anerkennung für die erbrachten Leistungen.
Geht es nach der Gewerkschaft vida, soll sich das ändern. Um mehr Einblick in Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu gewinnen, hat das IFES-Institut in Zusammenarbeit mit Arbeiterkammer und vida eine Studie erstellt, die Arbeitsbedingungen und Lebenssituation der Beschäftigten erstmals genau erfasst. Diese Studie sowie Vorschläge zur Verbesserung sind am 31. Oktober 2013 bei einer Veranstaltung im Gewerkschaftshaus Catamaran in Wien präsentiert worden.
Situation verbessern
Internationale Beispiele zeigen: Veränderte Arbeitszeiten, klare, unterstützende Vorgaben und mehr Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten hier sehr rasch und ohne großen Aufwand zu einer Verbesserung der Arbeitssituation führen. Bei Arbeitszeiten tagsüber erhält die Reinigung Name und Gesicht durch die Persönlichkeit der MitarbeiterInnen und statt der Unsichtbarkeit kann Wertschätzung und Verständnis entstehen.