vida

Lokführer:innen-Mangel am Zug

Gewerkschaft vida fordert erneute Bewertung der Berufsklassifizierung.

 

+++ News vom 20. Juni 2023: 

Angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen der Geschäftsführung der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und dem Betriebsrat warnt die Gewerkschaft vida vor den negativen Auswirkungen des anhaltenden Lokführer:innenmangels.

„Die aktuelle Berichterstattung im ‚Kurier‘ unterstreicht, dass das Unternehmen wegen des fehlenden qualifizierten Personals in eine sicherheitsrelevante Krise geraten ist.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn

Neubewertung der Berufsklassifizierung

Angesichts dieser Entwicklungen fordert die Gewerkschaft eine Überprüfung und Neubewertung der Berufsklassifizierung der Lokführer:innen. „Es ist von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass die Rechte der Lokführer:innen gewahrt bleiben und die ÖBB Maßnahmen ergreifen, um die Personalkrise zu beenden, damit eine sichere und effiziente Eisenbahninfrastruktur aufrechterhalten werden kann“, betont Tauchner.

Unzufriedenheit an der Tagesordnung

Zugausfälle, Streikdrohungen und Unzufriedenheit unter den Lokführer:innen seien an der Tagesordnung. Offenbar plane das Management, einige Betriebsvereinbarungen aufzukündigen oder nicht zu verlängern, was die Ruhezeiten und Arbeitszeiten der Lokführer:innen wesentlich beeinflussen könnte.

„Diese Maßnahmen könnten die Lokführer:innen zu flexibleren Einsatzmöglichkeiten zwingen. Das beinhaltet die Gefahr, dass es langfristig zu weiteren Personalabgängen und geringeren Bewerbungszahlen kommen könnte“, warnt Tauchner.

Die Gewerkschaft prangert zudem an, dass das ÖBB-Management den Personalnotstand gegenüber der Politik hervorhebt, um lohndrückende und billigere Beschäftigte aus jedem Land der Welt rekrutieren zu können. „Damit soll wohl das Versagen in der Personalvorsorge überbrückt werden. Gegenüber der Belegschaft und ihrer Vertretung jedoch, wird behauptet, dass alles in Ordnung sei“, kritisiert der vida-Gewerkschafter.

95 Prozent für weitere Verhandlungen

Laut Tauchner seien die Betriebsvereinbarungen hinsichtlich der Dienstzeiten für die rund 4.400 ÖBB-Lokführer:innen essenziell. „Sie stellen sicher, dass sie ihr Berufs- und Familienleben planen können. Eine Befragung unter den Lokführer:innen habe ergeben, dass 95 Prozent weitere Verhandlungen in dieser Angelegenheit wünschen und 100 Prozent auch Kampfmaßnahmen unterstützen würden“, so vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner.


Gemeinsam stark

Je stärker wir als deine Arbeitnehmervertretung sind, desto mehr können wir für dich erreichen! Du bist noch nicht Mitglied? Dann wird es Zeit dafür!

Jetzt Mitglied werden

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Eisenbahn Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 590 +43 (0) 1 534 44 102 530 eisenbahn@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach