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Bahnunfall in Kittsee

vida fordert mehr Kontrollen und Sicherheitsuntersuchungen.

In der Nacht auf den 1. Mai 2023 sind im Burgenland am Bahnhof Kittsee zwei Güterzüge zusammengestoßen. Die Autobahn A6 musste gesperrt werden. Zum Glück wurde niemand verletzt und der Unfall ging noch einmal glimpflich aus. Den Vorfall nimmt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida zum Anlass, um zu betonen, „ein weiterer Vorfall im liberalisierten Güterverkehr binnen kurzer Zeit auf Österreichs Schienen“. Abgesehen von den unnötigen Strapazen für PendlerInnen, die wegen des Unfalls in Kittsee eine Woche auf Schienenersatzverkehr angewiesen sind, sieht Tauchner zunehmende Sicherheitslücken.

„Es ist positiv, den Schienenverkehr zu stärken.
Es darf jedoch nicht bei der Sicherheit gespart werden.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn

vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchnerr fordert mehr Personal für die zuständigen Behörden im Bundesministerium für Klimaschutz und Mobilität. Es müssten dringend Maßnahmen gegen die gestiegenen Vorfälle auf den Schienen gesetzt werden und deren Einhaltung von den zuständigen Behörden auch stärker kontrolliert werden. Als weiterer Schritt ist für Tauchner auch eine Verbesserung sowie europaweite Standardisierung der Ausbildung von Eisenbahnpersonal und in diesem Zusammenhang vor allem auch eine verpflichtende digitale Arbeitszeitaufzeichnung für Zugpersonal umzusetzen.

Vorfälle auf der Schiene nehmen zu
Wie aus dem Sicherheitsbericht 2021 der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes hervorgeht, ist die Gesamtzahl der gemeldeten sicherheitsrelevanten Vorfälle im Bereich Schiene gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 um über 1.100 auf 4.333 Meldungen (davon sind 1.201 Meldungen als Unfälle eingeordnet) angestiegen. Demgegenüber ist dem Sicherheitsbericht zu entnehmen, dass im Jahr 2021 lediglich zwei Sicherheitsuntersuchungen im Bereich Schiene von der Behörde eingeleitet wurde. „Das ist eindeutig zu wenig“, so Tauchner.

Klimaziele müssen sicher erreicht werden
„Sicherheitsuntersuchungen und die Kontrollen der Aufsichtsbehörden bringen neue Erkenntnisse zur Vermeidung künftiger Vorfälle und Unfälle. Das zuständige Klimaschutzministerium ist daher aufgefordert, in den zuständigen Behörden eine deutliche personelle Aufstockung vorzunehmen, damit die Stellung der Bahn als sicheres Verkehrsmittel nicht gefährdet wird“, sagt der vida-Gewerkschafter.

„Schließlich spielen die Bahnen auch eine tragende Rolle zur Erreichung der Klimaziele. Es ist schließlich politischer Wille, dass in Zukunft noch mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden soll. Dabei darf aber der Aspekt der Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden.“

Gerhard Tauchner, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn


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Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach