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LokführerInnen im grenzüberschreitenden Einsatz

Entsetzen über zunehmendes Lohndumping.

Die LokführervertreterInnen der Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaften aus Österreich, Deutschland, Slowenien und der Slowakei sind angesichts des zunehmenden Lohndumpings im grenzüberschreitenden Schienenverkehr „entsetzt“. Unter „gezielter Ausnutzung von durch die europäische Eisenbahnliberalisierung geöffneten Schlupflöchern feiert der Lohnbetrug immer weiter reichende Auswüchse“, kritisiert Gerhard Tauchner, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida.

„Wir werden darauf bestehen, dass für alle grenzüber- schreitenden Einsätze gemäß EU-Richtlinie mindestens die Gehälter des Landes zu bezahlen sind, in welchem die Leistungen erbracht werden, sofern die Gehälter in diesem Land nicht niedriger als im Herkunftsland der ArbeitnehmerInnen sind. Alles andere verstärkt nur den Druck auf die Beschäftigten aus Ländern, die bessere Gehälter bezahlen. Eine Lohnspirale nach unten darf aber nicht Zweck der europäischen Politik sein. Das würde nur den Unmut der ArbeitnehmerInnen über die praktisch nicht vorhandene europäische Sozialpolitik weiter sinken lassen“, bekräftigt Tauchner.  

Bei einem Treffen in Wien haben die LokführerverteterInnen jedoch nicht nur Druck für Maßnahmen zur Eindämmung des Lohndumpings gemacht. Sie fordern auch die Europäische Kommission auf, dass alle EisenbahnerInnen, die betriebliche Aufgaben wahrnehmen müssen, auch in den jeweiligen Unternehmen beschäftigt sein müssten. „Mit dieser Maßnahme könnte dem Leihlokführer-Wildwuchs ein Riegel vorgeschoben werden“, bekräftigt die Gewerkschafter der vier Länder.

Zudem solle die ununterbrochene Fahrzeit von TriebfahrzeugführerInnen 4,5 Stunden nicht überschreiten, fordert Tauchner. „Dies könnte mit der gesetzlichen Einführung von digitalen Erfassungsgeräten in Triebfahrzeugen sowie mit einer digitalen FahrerInnenkarte wie in LKW wirksam kontrolliert werden.“ Staatliche Einrichtungen, Behörden müssten für die erforderlichen Überprüfungen beauftragt und personell ausgestattet werden, so die LokführerverteterInnen.
 

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Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach