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Wahl zum Schandfleck des Jahres 2014

Plachutta und Henry am Zug nominiert.

Zum dritten Mal verleiht das Netzwerk Soziale Verantwortung den Schmähpreis „Schandfleck des Jahres“ – eine Auszeichnung für besonders gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen.

Nominierungen Schandfleck 2014

Nominiert sind heuer sechs Fälle: Castella GmbH (nunmehr Eterna GmbH), IKEA, Jean-Claude Juncker und Samsung Electronics Co. Ltd. sowie auch zwei Firmen aus dem Zuständigkeitsbereich der vida:

Henry am Zug (Cateringservice in ÖBB-Zügen)
Der Caterer Henry am Zug wurde wegen Lohndumping nominiert. Ungarisches Personal der Tochterfirma Henry am Zug Ungarn, das in österreichischen Railjet-Zügen eingesetzt wird, wird nach wie vor zu ungarischen Konditionen entlohnt, die Angestellten bekommen ein Drittel dessen, was ihre österreichischen KollegInnen verdienen. „Ein klarer Verstoß gegen die europäische Entsenderichtlinie sowie gegen das Lohn- und Sozialdumpinggesetz“, so vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner. „Ausländische ArbeitnehmerInnen müssen für die Zeit, in welcher sie in Österreich beschäftigt sind und hier Dienstleistungen erbringen, aliquot nach geltenden österreichischen Konditionen entlohnt werden. Lohn- und Sozialdumping wie in diesem Fall werden wir weiter entschlossen über die Grenzen hinweg bekämpfen!“, bekräftigt Tauchner, der auch der Vertreter der Gewerkschaft vida in der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), Sektion Eisenbahn, ist.

Plachutta-Gruppe
Die Plachutta-Gruppe wurde wegen respektloser Behandlung des Angestellten Tatara nominiert. Der Geschäftsführer Mario Plachutta hatte den Kellner Juraj Tatara fristlos gekündigt, weil er sich seine mitgebrachten Erdbeeren mit 50 Gramm Betriebszucker versüßen wollte. Zu Unrecht, wie das Arbeitsgericht feststellte.

Die Plachutta-Gruppe ist bei vida kein unbeschriebenes Blatt. Schon 2013 hat die vida Jugend im Rahmen der Kampagne „Rote Karte“ auf Mario Plachuttas respektlosen Umgang mit Lehrlingen aufmerksam gemacht.

Zeichen setzen

„Mit dem Schmähpreis Schandfleck wollen wir gemeinsam mit der Zivilgesellschaft ein Zeichen setzen und verantwortungslos handelnden Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen aufzeigen, dass ihr unverantwortliches Handeln unter Beobachtung steht“, erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung.

Jeder und jede kann mitmachen!

Bei der Bestimmung des Schandflecks des Jahres kann jede und jeder mitmachen. Die Abstimmung erfolgt online:

Vom 19. Jänner bis zum 18. Februar kann online der Publikumspreis für den Schandfleck des Jahres 2014 gewählt werden.

Online-Voting bis zum 18. Februar unter www.schandfleck.or.at

Die Auszeichnungen (Publikums- und Jurypreis) werden am Welttag der sozialen Gerechtigkeit, dem 20. Februar 2015, im Rahmen einer Gala im Off-Theater in Wien Neubau verliehen.

Hall of Shame

Im Vorjahr erging der Jury-Preis an die Bundestheater Holding für das Outsourcing der BilleteurInnen an die menschenrechtlich umstrittene Sicherheitsfirma G4S. Der Publikumspreis ging an die ANDRITZ Hydro GmbH für systematische Beteiligung an menschenrechtlich und ökologisch problematischen Staudammprojekten.

Weitere Informationen unter http://www.schandfleck.or.at


 

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Eisenbahn Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach