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Jugend-Aktion gegen ÖBB-Verkauf

Entfesselungskünstler in den Zirkus!

Rund 50 ÖBB-Lehrlinge protestierten am Dienstag, den 24. September 2013, unter dem Motto „ÖVP-Vizekanzler = Privatisierungskanzler“ vor der Wiener ÖVP-Zentrale gegen die Privatisierung und den Verkauf der ÖBB durch Vizekanzler Spindelegger (ÖVP) an den Milliardär Stronach.

"Privatisierungen an der Tagesordnung"

„Wir wehren uns gegen die Verscherbelung von Staatseigentum auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge“, sagt der Vorsitzende der vida-Jugend, Markus Della-Pietra bei der Kundgebung. Spindelegger habe Stronach bereits mehrfach die ÖBB zum Kauf angeboten und öffentlich angekündigt, dass in der kommenden Legislaturperiode mit der ÖVP „Privatisierungen an der Tagesordnung“ stehen sollen („Die Presse“, 15. September 2013).

ÖVP soll aufhören, Lehrlinge zu verunsichern

„Die Lehrlinge bekommen zu hören, dass die ÖBB verkauft werden sollen, und haben Angst um ihre berufliche Zukunft. Wir fordern die ÖVP deshalb auf, die Jugendlichen nicht weiter zu verunsichern“, bekräftigt Della-Pietra: „Wahlkampf darf nicht auf dem Rücken von ArbeitnehmerInnen und schon gar nicht auf jenen von Lehrlingen ausgetragen werden.“

Kein Verkauf der beruflichen Zukunft

„Die ÖBB bilden über 1.800 Lehrlinge aus. Mehr als 500 Jugendliche haben erst im September eine ÖBB-Lehre neu begonnen. Sie haben damit die Chance auf eine qualifizierte Ausbildung und Arbeitsplätze“, sagt Della-Pietra: „Das lassen wir uns nicht kaputt machen. Wir lassen unsere berufliche Zukunft nicht verkaufen.“ Der Jugendgewerkschafter rief in Erinnerung, dass unter der ÖVP-FPÖ-Regierung im Jahr 2004 nach der Zerschlagung der Bahn in neun einzelne Firmen auf der ÖBB-Homepage zu lesen gewesen sei, dass die Bahn derzeit keine neuen Lehrlinge ausbildet. 

Entfesselungskünstler gehören nicht in die Politik

Unterstützung erhielt die vida-Jugend vom Wiener Jugendsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Christoph Peschek. „Entfesselungskünstler gehören in den Zirkus und nicht in die Politik“, erklärte sich Peschek mit den Anliegen der ÖBB-Lehrlingen solidarisch und erinnerte an Maßnahmen der ehemaligen schwarz-blauen Bundesregierung zum Nachteil von Lehrlingen und jungen Arbeitnehmern. So sei etwa die Probezeit für Lehrlinge auf drei Monate verlängert worden. Damit sei Arbeitgeber die Möglichkeit eröffnet worden, Lehrlinge für 3 Monate als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen, kritisierte Peschek. 

ÖBB-Versteigerung: Regionalbahn ab 10 Euro

Neben Transparenten mit der Aufschrift „ÖVP-Vizekanzler = Privatisierungskanzler. Kein Verscherbeln unserer ÖBB an Milliardäre!“ protestierten die Lehrlinge mit einer nachgestellten Versteigerung der ÖBB samt ihres Personals – unter Beteiligung zweier als Spindelegger und Stronach maskierten Aktivisten – an Private. Das Erstgebot für die Verschleuderung einer Regionalbahn betrug 10 Euro. Drei MitarbeiterInnen in Ketten waren bereits unter 1.000 Euro zu bekommen. Eine Taurus-Lok musste kurzfristig wieder aus dem Angebot genommen werden, da diese bereits aufgrund von Cross-Border-Leasingverträgen an Investoren vergeben war.  

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