vida

Gewalt gegen MitarbeiterInnen in Öffis

Gewalt darf weder Arbeitsalltag noch Berufsrisiko sein!

Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem. Gewalt kommt in Familien, Beziehungen und leider auch in vielen Dienstleistungsberufen vor. Das kann nicht akzeptiert werden. Gewalt darf weder Arbeitsalltag sein noch zum Berufsrisiko gehören. Denn die Folgen von Gewalt am Arbeitsplatz sind gravierend:

  • Ängstlichkeit, schwindendes Selbstvertrauen
  • Depression, Aggression, Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • Fehlende Motivation, verminderte Arbeitszufriedenheit, geringe bis keine Bindung mehr an das Unternehmen
  • Unsicheres Verhalten und Tendenz zu Fehlentscheidungen
  • Starke Belastungen der zwischenmenschlichen Beziehungen
  • PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)

Gewalt hat verschiedene Facetten und reicht von verbalen Attacken bis hin zu physischen Angriffen. Art, Schwere und Häufigkeit der Übergriffe in Öffis haben sich in den letzten Jahren verändert, leider nicht in eine positive Richtung. Im juristischen Sinn liegt Gewalt vor, wenn jemand einen anderen bewusst körperlich verletzt oder absichtlich eine Sache zerstört, die einem anderen oder der Allgemeinheit gehört (z.B. die Beschädigung eines Waggons). Im psychologischen Sinne ist Gewalt alles, was einen Menschen seelisch verletzt. Dabei ist die Wahrnehmung der betroffenen Person entscheidend: Gewalt ist, was jemand als Übergriff empfindet. Das beinhaltet auch verbale Attacken und Mobbing.

MitarbeiterInnen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind meist von Gewalt durch Dritte (Fahrgäste) betroffen. Sicherheit in U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und Bus ist jedoch eine unabdingbare Voraussetzung für die Akzeptanz und Qualität von Öffis. Das Thema muss daher für alle Unternehmen höchste Priorität haben, im Sinne der Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Fahrgästen. Gewerkschaften, Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Personalvertreterinnen und -vertreter müssen gegenüber dem Management des jeweiligen Unternehmens deutlich machen, dass Gewalt nicht hingenommen wird. Kolleginnen und Kollegen müssen dazu ermutigt werden, dass sie Übergriffe jeglicher Art nicht als Berufsrisiko abtun, sondern melden und dokumentieren. Es gilt, Gefährdungssituationen sorgfältig zu analysieren. Nur durch einen offenen Umgang mit dem Thema kann das Vertrauen der MitarbeiterInnen gestärkt werden.

(Quelle: Gesunde Arbeit www.gesundearbeit.at )

 

Unter Linktipps finden Sie den Link zum Interview "Sparzwang kontra Sicherheit"
Tätliche Übergriffe gegen Öffi-Bedienstete – welche Maßnahmen gibt es bereits und was fordern die Gewerkschaften? Ein Gespräch mit Roman Hebenstreit (vida-Sektion Verkehr), Kurt Wessely (BR-Vorsitzender Fahrbetrieb und Kundendienst Wiener Linien) und Günter Hintersteiner (BR-Vorsitzender-Stv. Wiener Linien), Moderation: Astrid Fadler

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Eisenbahn Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 590 +43 (0) 1 534 44 102 530 eisenbahn@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach