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KV Sozialwirtschaft: Druck vor morgiger Verhandlungsrunde mit Betriebsversammlungen erhöht

9.500 Beschäftigte in 177 Versammlungen informiert
Nachdem bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft (privater Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich) in der bereits dritten Runde am 19. Oktober keine Einigung erzielt werden konnte, erhöhten die Gewerkschaften GPA und vida in der Vorwoche mit Betriebsversammlungen den Druck. Insgesamt fanden an 177 Standorten Versammlungen mit insgesamt etwa 9.500 Beschäftigten statt. 
 
„In den Betriebsversammlungen herrschte eine kämpferische Stimmung, viele Beschäftigte haben uns mitgeteilt, sie wären streikbereit, falls gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen notwendig werden sollten“, so Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA. Sie erklärt: „Wir verhandeln in einer Ausnahmesituation. Einerseits sind die Beschäftigten nach wie vor durch Corona-Maßnahmen wie die Maske betroffen, andererseits erleben sie eine enorme Teuerung. Wir kämpfen für einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate.“
 
„Die Preise steigen weiter, alles wird teurer. Wir wollen daher heuer insbesondere geringere Einkommen stärker stützen“, sagt Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida. Guglberger: „Wir erleben einen horrenden Personalmangel im Sozialbereich. Die Arbeitgeber täten sich selbst einen Gefallen, die Branche weiter zu attraktivieren.“
 
„Gemeinsam ist in den vergangenen Verhandlungen viel gelungen, um die Sozialwirtschaft zu einem attraktiveren Arbeitgeber zu machen. Wir haben aber noch einen langen Weg vor uns, um den Beschäftigten endlich die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdient haben“, so Scherz und Guglberger unisono.
 
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16. November 2022 statt.