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Bei Tod und Trauer am Arbeitsplatz zur Seite

Neue Generation an Trauervertrauenspersonen ausgebildet.

Tod und Trauer am Arbeitsplatz, das ist keine Seltenheit, und trotzdem nach wie vor ein Tabu in der heimischen Arbeitswelt. Die Trauer ist privat und soll zu Hause bleiben, fordern nicht selten Arbeitgeber:innen. Die Gewerkschaft vida hat es sich zum Ziel gesetzt, mit diesem Tabu zu brechen und bietet unter anderem die Ausbildung zur Trauervertrauensperson in Österreich an. Im Herbst absolvierten neue Kolleginnen und Kollegen die Ausbildung zur Trauervertrauensperson. Insgesamt gibt es jetzt rund 50 zertifizierte Trauervertrauenspersonen. Sie stehen ihren Kolleg:innen in den Betrieben unterstützend zur Seite.

„In der Arbeitswelt gilt Trauer oft als Tabu. Wenn überhaupt, wird sie zu oft als Störung wahrgenommen, als lästiger Zwischenfall. Unsere emotionalen Zustände sollen keine negativen Auswirkungen auf unsere Arbeitsleistung haben. Doch wer trauert, leistet bereits harte Arbeit, und zwar 24 Stunden am Tag – nämlich Trauerarbeit! Es muss und sollte daher in unser aller Interesse liegen, Trauerfälle und Trauerprozesse in Unternehmen und Organisationen verantwortungsvoll, sensibel und vorausschauend zu behandeln.“

Peter Traschkowitsch, Leiter vida-Initiative „Tatort Arbeitsplatz“

Gemeinsam durch Krisen

Eine Kollegin ist tödlich verunglückt. Ein Kollege hat sich das Leben genommen. Ein Teammitglied betrauert einen Todesfall in der Familie. All diese Ereignisse schockieren, machen sprachlos, traurig und verunsichern. Was ist in diesen Fällen im Betrieb zu tun? Was ist richtig, was falsch? Wie mit Tod und Trauer am Arbeitsplatz umgehen? Eine Trauervertrauensperson kann hier weiterhelfen! „Trauervertrauenspersonen beraten und stehen zur Seite, wenn es Gesprächsbedarf nach einem Todesfall oder nach persönlichen Krisen wie einer Trennung oder Scheidung gibt“, berichtet Ilse Docekal. Sie arbeitet in der Gewerkschaft vida und ist selbst zertifizierte Trauervertrauensperson.

Gut ausgebildet und zertifiziert

Seit 2019 bietet die Gewerkschaft vida in Kooperation mit der Rundumberatung die Ausbildung von Trauervertrauenspersonen an. 2023 fand der 4. Lehrgang statt. „Die Ausbildung soll Kompetenzen erweitern, Möglichkeiten aufzeigen, aus einer scheinbar ausweglosen Situation herauszufinden, sowie Austausch im Umgang mit Verlust- und Trauererfahrungen möglich machen. Die Begegnungen mit den anderen Kursteilnehmer:innen sind eine sinnvolle und wichtige Ergänzung, die von Wertschätzung und hoher Empathie geprägt ist“, so Trauervertrauensperson Docekal.

Infos zur TVP-Ausbildung findest du im Downloadbereich auf dieser Seite.

TVP-Ausbildung 2024 – die Termine:

  • 1. Teil: 04. - 05. März 2024
  • 2. Teil: 13. – 14. Mai 2024
  • 3. Teil: 16. September 2024, Abschluss mit Zertifikatsübergabe

Trauer braucht Raum

Am 18. September 2023 fand die Abschlussveranstaltung der Trauervertrauensausbildung in der Zentrale der Bestattung Wien, am Zentralhof, statt. Die Teilnehmer:innen bekamen ihre Zertifikate überreicht und anschließend gab es für sie die Möglichkeit, bei einer Führung im Bestattungsmuseum teilzunehmen. Darüber hinaus gab es für jede zertifizierte Trauervertrauenspersonen eine persönliche vida-Trauerbox. „Damit wollen wir den Kolleginnen und Kollegen ein Hilfswerkzeug mitgeben, um Trauer am Arbeitsplatz zu leben und gemeinsame Formen des Erinnerns zu finden“, berichtet vida-Expertin Docekal. Um im Austausch zu bleiben und sich gegenseitig Hilfestellungen geben zu können, organisiert die Gewerkschaft vida zweimal im Jahr Vernetzungstreffen für Trauervertrauenspersonen.

Im Downloadbereich bzw. im Linkbereich findest du Wissenswertes zum Thema.


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