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„Her mit dem guten Leben!“

Neue vida-Bundesfrauensitzende im Gespräch und im Podcast. Hör rein!
Olivia Janisch, neue Bundesfrauenvorsitzende in der Gewerkschaft vida, am Zug
Olivia Janisch, neue Bundesfrauenvorsitzende in der Gewerkschaft vida, am Zug

Sie war die erste Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft vida. Viele Jahre kämpfte Elisabeth Vondrasek an vorderster Front für mehr Gleichberechtigung. Jetzt schlägt die Vollblut-Gewerkschafterin ein neues Kapitel auf. Sie geht in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den Vorsitz an Olivia Janisch. Im vida-Magazin und im >>> Podcast „vidaHören“ kommt die neue vida-Bundesfrauenvorsitzende zu Wort.

Höre hier das ganze vidaHören-Interview:

In unserer Gewerkschaft vida sind über 40.000 weibliche Mitglieder aus 75 Berufsgruppen organisiert. „Einkommen, von denen man sicher und selbstbestimmt leben kann. Arbeitsbedingungen, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Privat ermöglichen. Das sind unsere zentralen Ziele“, betont die neue vida-Bundesfrauenvorsitzende Olivia Janisch.

„Je mehr Frauen Mitglieder in der Gewerkschaft sind, desto besser können wir die politischen und berufsspezifischen Interessen mit Nachdruck vertreten und durchsetzen.“

Olivia Janisch, Bundesfrauenvorsitzende in der vida

Gerechtigkeit durch Taten

„Als Gewerkschafterin will ich Verbesserungen der Lebensbedingungen von Frauen. Für die Mehrheit der erwerbstätigen Frauen bedeutet das an erster Stelle eine Anhebung der Einkommen“, sagt die ÖBB-Betriebsrätin, die auch den Kollektivvertrag für Eisenbahnunternehmen mitverhandelt. „Erwerbsarmut führt zu niedrigen Pensionen. Für viele Frauen gilt: Habe Arbeit, brauche Geld!“, so die vida-Gewerkschafterin, die betont, „die Arbeit, insbesondere in den mehrheitlich von Frauen ausgeübten Gesundheitsberufen, den Sozialen Diensten, der Reinigung oder im Tourismus, gehört aufgewertet. Die Einkommen müssen steigen“.

Unverzichtbar und unterbezahlt

„Nicht zuletzt die Corona-Krise hat vor Augen geführt, dass Österreich ohne die Arbeit von Frauen buchstäblich zusammengebrochen wäre. Der Dank dafür? Niedrige Entlohnung und oftmals Arbeitsbedingungen, die krank machen, sodass man die Pension nicht mehr aus dem Erwerbsleben heraus antreten kann. Diese Ungleichheit gab es bereits vor der Krise“, kritisiert Olivia Janisch.  Auch der Equal Pay Day, der heuer auf den 25. Oktober fällt, beweist dies. An diesem Tag haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Das heißt: Österreichs Frauen arbeiten 68 Tage „gratis“!

„Viele Arbeitnehmerinnen, die wir in der vida vertreten, sind in Niedrigentlohnerbranchen wie der Reinigung oder der Gastronomie beschäftigt. Auch in der Elementarpädagogik wird chronisch unterbezahlt. Die fatale Kombination aus niedrigen Einkommen, hoher Teilzeitquote und Erwerbsunterbrechungen führt für viele Frauen oftmals direkt in die Altersarmut.“

Olivia Janisch, Bundesfrauenvorsitzende in der vida

Die vida Frauen fordern daher 1.700 Euro Mindestlohn, einen Rechtsanspruch auf Gratis-Kinderbetreuung für jedes Kind ab dem 1. Lebensjahr und Arbeitszeiten, mit denen Beruf und Privatleben vereinbart werden können sowie einen Rechtsanspruch auf Altersteilzeit.

Engagement mit Mut und Konsequenz

„Frauenvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende in der größten Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft Österreichs zu sein ist Verantwortung und ein klarer Auftrag. Wir sind mehr denn je im Verteilungskampf um Geld, Zeit und Macht. In den vergangenen Monaten waren aufgrund der Krise viele Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen. Und nach wie vor gibt es schlecht bezahlte Frauenjobs. Wir werden daher die Konfrontation nicht scheuen, um die Ungleichheiten zu bekämpfen“, versichert Olivia Janisch. „Meiner engagierten Vorkämpferin, Elisabeth Vondrasek, spreche ich meinen tiefen Respekt und Dank aus. Ich wünsche dir, liebe Sissy, alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt!“