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vida und GPA-djp-Befragung: Großteil der Beschäftigten im Sozialbereich mit ihrer Arbeitszeit zufrieden

Belastungen durch Rufbereitschaft, Nachtarbeit und geteilte Dienste, hoher Anteil an Frauen in Teilzeit

Die Befragung von mehr als 2500 Beschäftigten zur Arbeitszeit in der Sozialbranche durch die Gewerkschaften GPA-djp und vida hat ergeben, dass 78 Prozent der TeilnehmerInnen ihr Privatleben sehr gut bzw. gut mit ihrem Berufsleben vereinbaren können, was allerdings auch zeigt, dass 22 Prozent dies nicht können. Als besonders belastende Dienstformen wurden ganz klar Rufbereitschaft, Nachtarbeit und geteilte Dienste deklariert. Drei Viertel der Befragten gaben an, den ausgeübten Beruf wieder zu wählen.

Auch die Ergebnisse zur Dienstplangestaltung zeigen, dass fast 80 Prozent sehr bzw. eher zufrieden sind und bei mehr als der Hälfte der TeilnehmerInnen die eigenen Wünsche im Regelfall berücksichtigt werden, obwohl die Dienstpläne bei mehr als der Hälfte gelegentlich und bei 21 Prozent sogar oft nachträglich geändert werden. Durchschnittliche werden pro Woche vier Mehr- bzw. Überstunden geleistet, die zu einem Großteil in Freizeit abgegolten werden.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten mit ihrer Arbeitszeit zufrieden ist, aber bei Rufbereitschaft, Nachtarbeit und geteilten Diensten noch Handlungsbedarf besteht. Wir werden uns dafür einsetzen, auch hier die Belastungen bestmöglich abzufedern“, erklärt Michaela Guglberger, vida-Bundesfachgruppensekretärin.

Fast drei Viertel der TeilnehmerInnen waren Frauen, 57 Prozent gaben an Teilzeit zu arbeiten und 43 Prozent Vollzeit, wobei sich auch hier zeigt sich, dass Teilzeit weiblich ist: Während 74 Prozent der Männer Vollzeit arbeiten, sind es bei den Frauen lediglich 33 Prozent. Auch beim Ausmaß der Beschäftigung herrscht recht hohe Zufriedenheit: 22 Prozent der Vollzeitbeschäftigten würde lieber Teilzeit arbeiten und 28 Prozent der Teilzeitbeschäftigten gab an, gerne Vollzeit zu arbeiten.

„Die Befragung hat ergeben, dass nicht alle, aber sehr viele Beschäftigte auf eigenen Wunsch Teilzeit arbeiten, zum Teil wegen der Betreuung von Angehörigen. Wir werden weiterhin besonderes Augenmerk auf die finanzielle Absicherung der Betroffenen und – wenn gewünscht – die Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung achten“, ergänzt Eva Scherz, Wirtschaftsbereichssekretärin der GPA-djp.

Insgesamt haben zwischen dem 1. Juni und dem 15. August mehr als 2500 Beschäftigte der Sozialbranche – vorwiegend aus den Bereichen Altenpflege und –betreuung sowie Behindertenarbeit – an der Befragung teilgenommen. Fast 60 Prozent der TeilnehmerInnen waren zwischen 20 und 49 Jahre alt und der Großteil der Beschäftigten ist zwischen 5 und 10 Jahren in dieser Branche.