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Gewerkschaft vida: Pflege-Ideen aus Oberösterreich kein Allheilmittel

vida-Gassner: „Nur höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sichern Pflege- und Betreuungszukunft“

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Politik die Themen Pflege und Betreuung weiter in den Fokus rückt. Irreführend ist jedoch der Plan in Oberösterreich, Pflegeausbildung in landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen in der jetzt dreijährigen Form anzubieten. Der Abschluss als HeimhelferIn ist nämlich kein Pflegeberuf, sondern liegt im Bereich der Betreuung. Somit werden bei den SchülerInnen falsche Hoffnungen in Bezug auf das Berufsbild geweckt“, so Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida.

Jugendliche nicht ausbeuten

Gassner warnt davor, dass „gerade sehr junge Menschen, die Betreuungs- bzw. Pflegeausbildungen beginnen, oft nicht wissen, worauf sie sich einlassen. Mit 15 oder 16 Jahren haben viele keine Vorstellung davon, wie anspruchsvoll und belastend der Beruf sein kann. Jugendliche wären einer unzumutbaren psychischen und physischen Belastung ausgesetzt“. Zudem darf man nicht vergessen, dass „das Zugangsalter für die praktische Pflegearbeit momentan bei 17 Jahren liegt. Daher muss besonderes Augenmerk daraufgelegt werden, dass der Nachwuchs nicht als billige Arbeitskraft für Hilfsdienste herhalten muss“, ergänzt Gerald Mjka, vida-Gewerkschafter aus dem Fachbereich Gesundheit.

Aufwertung der Berufe  

„Wir kommen bei der Pflege und Betreuung nicht drumherum, endlich beste Arbeitsbedingungen und hochwertige Ausbildungen ebenso wie eine angemessene Entlohnung zu bieten. Nur wenn der Pflege- und Betreuungsberuf in Österreich wieder attraktiver wird, kann man dem absehbaren Mangel an qualifizierten Fachkräften wirksam entgegensteuern“, schließt vida-Gewerkschafterin Gassner.