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Offener Brief an Rotes Kreuz Kärnten

Forderungen der MitarbeiterInnen dürfen nicht vom Tisch gewischt werden!

Wie bereits angekündigt hat sich nun auch vida-Landesvorsitzender Hermann Lipitsch mit einem Schreiben an den Präsidenten des Roten Kreuzes Kärnten gewandt. „Nachdem es in dem Konflikt innerbetrieblich offenbar zu keiner Einigung kommt, habe ich Peter Ambrozy dazu eingeladen, in einem offiziellen Rahmen mit dem Betriebsrat und mir eine Lösung zu suchen, mit der den berechtigten Forderungen nach Nacht- und Sonntagszulagen sowie einer bezahlten Pause Rechnung getragen wird.“ Lipitsch gibt dem Dienstgeber Zeit bis nächste Woche, das Gesprächsangebot anzunehmen. Ansonsten sieht der vida Landesvorsitzende nicht mehr viele Möglichkeiten, eine endgültige Eskalation der Situation zu vermeiden: „Das Rote Kreuz erfüllt in Kärnten eine wichtige Rolle und wir respektieren das. Aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben jetzt lange genug darauf gewartet, dass man ihre Anliegen ernst nimmt“, so Lipitsch.

Anbei der offene Brief im Wortlaut: 

Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Peter!

Der Betriebsrat des Roten Kreuzes hat mir das Schreiben übermittelt, das Du ihnen zukommen hast lassen. Ich darf Dir auch auf diesem Wege noch einmal versichern, dass mir die insbesondere finanziellen Aufgabenstellungen, mit denen eine NGO konfrontiert ist, durchaus bewusst sind. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das wichtigste Kapital gerade des Roten Kreuzes sind, berechtigte Wünsche und Forderungen haben. Ganz oben auf der Liste stehen da die Nacht- und Sonntagszulagen für den Rettungsdienst, das haben die KollegInnen in mehreren Betriebsversammlungen mit beeindruckender Beteiligung deutlich gemacht. Und auch die Situation mit den Pausen, die, das wirst auch Du nicht leugnen können, insbesondere Frauen stark benachteiligt, muss geklärt werden.

Jetzt bestehen im Grunde zwei Möglichkeiten. Du beharrst auf einem „Nein“, das lediglich auf der Behauptung fußt, dem Unternehmen fehle es an den finanziellen Mitteln. Dieses „Nein“ lässt keinen Raum für das Suchen nach einer gemeinsamen Lösung und vermittelt den Beschäftigten das Gefühl, es mangele Dir an Wertschätzung für sie. Ein Gefühl, das durch das langjährige Fernbleiben von den Kollektivvertragsverhandlungen im Bund noch verstärkt wird. Damit steuerst Du unweigerlich auf einen schweren Arbeitskonflikt zu, da diese Forderungen mit Sicherheit nicht davon weggehen werden, dass Du Dich konstruktiven Gesprächen verschließt.

Ich kenne Dich aber seit vielen Jahren und weiß, dass Dir Deine MitarbeiterInnen am Herzen liegen. Deswegen schlage ich vor, Du versucht es mit der anderen Möglichkeit: Wir setzen uns zusammen und besprechen, wie eine Regelung aussehen kann, die zum einen Deine finanziellen Spielräume berücksichtigt und zum anderen den Wünschen der KollegInnen Rechnung trägt. Um eine zeitnahe Terminfindung zu ermöglichen, verbleibe ich mit der Bitte um Antwort bis spätestens 31. Jänner 2019.

Mit freundlichen Grüßen,
Landtagsabgeordneter Hermann Lipitsch
vida Landesvorsitzender

 

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