Hier zählt der Mensch
„Heute haben wir volles Haus“, verrät Gerhard Liehl. „Es spielt gleich Peter Alexander im Musik-Café!“ Gerhard ist seit 13 Jahren, also von Anbeginn an, Pflegeassistent im SeneCura Sozialzentrum im niederösterreichischen Grafenwörth. Seit elf Jahren kümmert er sich als Betriebsratsvorsitzender um die Anliegen seiner Kolleginnen und Kollegen.
Starkes Team
Beste Betreuung und familiäres Miteinander, das wird im Sozialzentrum großgeschrieben. Über 100 Beschäftigte arbeiten hier. Ein Team aus PflegeassistentInnen, Diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, HeimhelferInnen, Beschäftigten in Reinigung, Verwaltung und Haustechnik sorgt dafür, dass sich die 150 Bewohnerinnen und Bewohner – unter ihnen 60 Menschen mit Demenz – in ihrem Zuhause wohlfühlen.
Mehr als ein Beruf
„Wir arbeiten Montag bis Sonntag, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Wir helfen bei der Körperpflege, beim Anziehen, beim Essen, bei der Mobilisation. Wir kümmern uns um die medizinische Versorgung. Wir sind für die Bewohnerinnen und Bewohner da, wenn sie uns brauchen“, so Gerhard. Er hat vor 28 Jahren Fuß in einer Frauendomäne gefasst und es keinen Tag bereut: „Ich arbeite in der Pflege, weil ich es gerne mache – es ist meine Berufung!“
Besondere Momente
Während reges Treiben im Musik-Café im Erdgeschoß herrscht, begegnen wir im ersten Stock Eva und Andrea. Die Pflegeassistentinnen sind mit ihren Kolleginnen und Kollegen für 45 Bewohnerinnen und Bewohner auf der Station im Einsatz. „Es macht mir einfach Freude, mit älteren Menschen zu arbeiten“, erzählt Eva. „Besonders schön ist es, wenn man sie zum Lachen bringt!“ Eva ist vor fünf Jahren direkt von der Pflegeschule hier eingestiegen. Auch für
Alt und jung
Andrea ist das Arbeiten mit Menschen mit viel Lebenserfahrung „etwas ganz Besonderes“. Sie ist seit zwei Jahren im Team. Besonders toll findet es die alleinerziehende Mutter, dass „ich meine beiden Kinder in die Arbeit mitbringen darf. Es macht ihnen Spaß, wenn sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Zeit verbringen und in der Vorweihnachtszeit Kekse backen. Das genießen auch die Erwachsenen!“, so Andrea mit einem Augenzwinkern.
Wünsche erfüllen
„Wir haben sehr viele Arbeitszeitmodelle, die es jungen Müttern ermöglichen, im Job wieder Fuß zu fassen“, berichtet Gerhard. Gemeinsam mit der Geschäftsführung findet der Betriebsrat Lösungen, gemeinsam hat man auch schon viel für die Belegschaft erreicht: „Zum Beispiel gibt es das Wunschbuch. Hier können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fünf freie Tage für sich bestimmen, die dann in die Dienstplanung miteinfließen. Auch die Urlaubsplanung kommt den Beschäftigten entgegen. Sie wurde von einem Jahr auf ein halbes Jahr im Voraus verkürzt.“ Erreicht hat das BR-Team auch „einen kürzeren Durchrechnungszeitraum von zwei Monaten und dass Überstunden automatisch ausbezahlt werden“, erzählt Gerhard.
Buntes Programm
Im Sozialzentrum tummeln sich nicht nur ältere Menschen. Gerade biegen die Kinder des hauseigenen Kindergartens um die Ecke. Auf Groß und Klein wartet ein buntes Programm: von Kreativnachmittagen über Bastelstunden und Leserunden bis hin zum Besuch von Therapiehunden.
Viel Herz unter einem Dach
„Ja, emotionale Erlebnisse gibt es viele in unserem Haus“, sind sich Eva, Andrea und Gerhard einig. Für Gerhard war die bewegendste Zeit wohl jene, als „ich meine Mutter nach einem Schlaganfall hier betreuen durfte. Die Mama hat gesagt: Ein Wahnsinn, jetzt seh‘ ich dich jeden Tag! Daheim hab‘ ich dich nicht so oft gesehen!“, erinnert sich Gerhard mit einem Lächeln zurück.