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Tourismus: Ignoranz statt Verhandlung

vida rügt Arbeitgebervertreter: 230.000 Beschäftigte warten auf Lohnplus.

Die Gewerkschaft vida hat im Herbst im letzten Jahr in allen für die vida relevanten Branchen zu Sonder-KV-Verhandlungen aufgerufen, darunter auch die Arbeitgeber aus dem Tourismus. Viele Branchen reagierten, im Tourismus wurde seitens der Arbeitgeber aber auf die üblichen Verhandlungen im Frühjahr verwiesen, anstatt frühzeitig in Verhandlungen zu treten – das berichtet die "Kronen Zeitung" in ihrer Ausgabe am Montag, 16. Jänner 2023.

Arbeitgeber lassen Beschäftigte warten

Auf unseren und den öffentlichen Druck kam es dann am 1. Dezember 2022 doch zu einem Verhandlungstermin, wo man durchaus konstruktive und ernstgemeinte Gespräche geführt hat. Leider hat sich das Ganze inzwischen – zum zweiten Termin am 9. Jänner 2023 - als Leuchtfeuer herausgestellt.

„Die Wirtschaftskammervertreter können sich an wesentliche Zugeständnisse nicht mehr erinnern. Das ist eine Verhöhnung gegenüber den Beschäftigten, die die Teuerung an den Rand der finanziellen Existenz bringt.“

Berend Tusch, Vorsitzender vida-Fachbereich Tourismus
 

Allein im Bundesland Wien sind 50.000 Beschäftigte, österreichweit sind es 230.000 Kolleginnen und Kollegen, die vom KV Gastronomie und Hotellerie betroffen sind und sie warten dementsprechend auf Lohn- und Gehaltserhöhungen.

Kein Abschluss unter der Inflation

Das Angebot beläuft sich auf eine Erhöhung der Einkommen um die durchschnittliche Inflation: Das würde bedeuten, dass viele ArbeitnehmerInnen ein Lohnplus unter der Inflation hinnehmen müssten. „Alleine auf so eine Idee zu kommen, zeigt wie weit die Arbeitgebervertreter von der Lebensrealität der Beschäftigten entfernt sind", kritisiert vida-Gewerkschafter Berend Tusch.

„Einerseits wird der Fachkräftemangel bejammert, andererseits will man die Kolleginnen und Kollegen mit Almosen abspeisen. So einen Abschluss wird es mit uns keinesfalls geben. Es braucht eine deutliche Anhebung der Löhne und Gehälter über der Inflationsrate.“

Berend Tusch, Vorsitzender vida-Fachbereich Tourismus

vida-Gewerkschafter Berend Tusch betont, dass er bei so manchem Vertreter der Wirtschaftskammer das Gefühl bekommt, er habe es mit Marie Antoinette zu tun – ganz nach dem Motto „Wenn die Menschen kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“. „Es ist beschämend, wie da mit den Beschäftigten umgegangen wird“, so Tusch.

Wo bleibt die Wertschätzung?

Der Bezahlung nicht genug, lassen auch die Arbeitsbedingungen zu Wünschen übrig. So stehen Überstunden generell an der Tagesordnung, wie Serviceleiter Dominik Reischütz im Gespräch mit der "Kronen Zeitung" schildert: „Man wird gar nicht mehr danach gefragt, es ist einfach selbstverständlich.“ Die Bezahlung jedoch nicht, es gebe lediglich Zeitausgleich.

Dass die Arbeitgeber sich zum Verhandlungsstand öffentlich nicht äußern, wie die "Kronen Zeitung" berichtet, spreche eine deutliche Sprache, wie vida-Gewerkschafter Berend Tusch betont. Die Beschäftigten wissen jetzt offiziell, wie es die Arbeitgebervertreter mit der Wertschätzung halten. Anstatt Entgegenkommen gäbe es Ignoranz


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