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Mit Corona leben lernen

Berufstätig, alleinerziehend – Mutter appelliert an Regierung.

Petra Spanbauer leitet die Reinigungs- und Hallenbad-Abteilung eines bekannten Hotels in Salzburg. Wie unzählige andere Beschäftigte ist auch sie in Kurzarbeit, hat allerdings klare Ansagen an die Regierung. Im Interview zum negativen Jubiläum der Corona-Pandemie erzählt sie von ihren Erinnerungen und den Herausforderungen als berufstätige Mutter.

vida-Redaktion: Zwölf Monate ist es her, dass Österreich zum ersten Mal in einen Tiefschlaf versetzt wurde. Was wird dir aus diesem Jahr in Erinnerung bleiben?

Petra Spanbauer: Zuallererst muss ich sagen, dass ich alleinerziehend bin und vier Kinder habe. Ich weiß gar nicht, was mir in Erinnerung bleiben wird. Ich weiß nur, dass die Herausforderungen groß sind. Wir waren in Kurzarbeit, dann wieder Normalarbeit, jetzt wieder Kurzarbeit und das alles als Mutter, das ist eine Riesen-Challenge und ich denke, ich spreche für alle Mütter und Väter, dass hier von Seiten der Politik nicht viel an uns gedacht wurde. Es werden viel mehr Lebensmitteln gebraucht. Es steigen die Fixkosten automatisch, wenn alle immer zu Hause sind. Ich versuche nebenbei auch noch das zu kompensieren, was den Kindern sonst noch fehlt – sozialer Austausch zum Beispiel.

vida-Redaktion: Zum Beruflichen: Du bist in leitender Position - was erzählen deine Kolleginnen und Kollegen?

Petra Spanbauer: Die Lage ist angespannt. Man muss die Kolleginnen und Kollegen trotzdem bei Motivation halten. Das ist nicht immer leicht. Ununterbrochener Austausch ist hier essenziell – und auch immer wieder nachfragen und Psychohygiene, denn die Lebenssituation hat sich für viele völlig verändert. Viele bei uns in der Branche waren auch mit einer erschwerten Aus- und Einreise konfrontiert. Viele Menschen sind einsam und allein.

vida-Redaktion: Was muss passieren?

Petra Spanbauer: Für mich war immer klar und ich hoffe, dass das bald auch alle anderen verstehen, wir werden mit dem Virus leben müssen. Leider höre ich von Seiten der Regierung nicht, wie es weitergehen soll. Man muss Bewusstsein schaffen. Es braucht einen klaren Weg und ein Konzept aus der Krise. Social Distancing und wiederkehrende
Lockdowns können nicht die Zukunft sein.

 

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