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Nationalrat: Sparen bei Bahn-Ausbau kostet zehntausende Arbeitsplätze

vida-Hebenstreit: ÖsterreicherInnen verlangen nach mehr und nicht weniger Bahn – „nicht durchdachter Regierungsschnellschuss geht nach hinten los“,

Ein Minus von 30.000 Arbeitsplätzen bei den Bahnen und bahnnahen Zulieferbetrieben wie in der Bauwirtschaft, befürchtet der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Roman Hebenstreit, aufgrund der von der Regierung vorgesehenen Einsparungen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro bei Bahninfrastrukturausbau und -erhaltung in den kommenden Jahren. „Angesichts der hohen Nachfrage der BahnkundInnen und PendlerInnen von Eisenbahndienstleistungen sowie ständig steigender Rekorderfolgszahlen der heimischen Bahnen kann man hier nur von einem nicht durchdachten Regierungsschnellschuss, der nach hinten losgeht, sprechen“, kritisiert Hebenstreit im Zusammenhang mit der heutigen Budgetdebatte im Nationalrat Einsparungen im ÖBB-Rahmenplan.    

„Investitionsprojekte in allen neun Bundesländern werden wegen eines angepeilten Nulldefizits, dass die Bundesregierung höchstwahrscheinlich auch allein aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklungen erreichen wird, auf die lange Bank geschoben“, so Hebenstreit weiter. Die Gewerkschaft habe sich deswegen in Schreiben an alle neun Landeshauptleute um Unterstützung für den Bahnausbau gewandt, um diese wachzurütteln, dass viele Menschen in den Regionen in den kommenden Jahren jetzt wieder länger oder vergebens auf ihren Zug warten müssen. „Einige Landeshauptleute dürften bezüglich der Streichungen im Bahnausbaus aber im Dornröschenschlaf verharren, da ihre Antworten noch ausständig sind“, sagt der vida-Vorsitzende.

„Das kann doch nicht sein, dass manche Landeshauptleute das rasant gestiegene Versorgungsbedürfnis der Menschen mit öffentlichem Verkehr kalt lässt?“, ist Hebenstreit empört. „Es kann ihnen doch nicht entgangen sein, dass nur zusätzliche Bahnangebote dafür sorgen, dass noch mehr Menschen auf die Bahn umsteigen. Bahnausbau entlastet die Umwelt und die im Stau erstickenden Ballungsräume genauso, wie gute und verlässliche Bahnverbindungen die Abwanderung von Arbeitsplätzen, Betrieben und Menschen aus ländlichen Regionen aufhalten“, appelliert Hebenstreit noch einmal an die Landeshauptleute, der Bundesregierung die Brisanz ihrer Einsparungen bei der Bahn zu verdeutlichen.

 

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