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KV Sozialwirtschaft: Unterbrechung nach unzureichendem Angebot

Bis zum 15. November sammeln wir Rückmeldungen in den Betrieben.

Die erste Verhandlungsrunde der Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich (privater Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich) wurde am Dienstag, 17. Oktober, nach acht Stunden ergebnislos unterbrochen. Das Arbeitgeber-Angebot von 8,8 Prozent bildet die Leistungen der Beschäftigten nicht ansatzweise ab, so die Gewerkschaften GPA und vida. Es braucht Lösungen, nicht PR-Kampagnen.

Soziale Arbeit ist mehr wert

„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind mit einer enormen Teuerung konfrontiert. Bei einer Teilzeitrate von 70 Prozent können sich die Beschäftigten ihre Miete, ihren Wocheneinkauf und ihre Heizkosten mit ihrem Einkommen bald nicht mehr leisten. Viele bekommen keine Vollzeitstelle und bei 70 Prozent Frauen haben die meisten Betreuungspflichten, die sie Vollzeit nicht bewältigen könnten. Das Angebot von 8,8 Prozent ist deutlich zu wenig, besonders wenn man bedenkt, dass in der Branche massiv weniger als im Schnitt verdient wird. Wir bleiben bei unserer Forderung von +15 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr“, sagt Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA.

„Im Rahmenrecht fordern wir unter anderem eine zusätzliche Urlaubswoche, ein höheres Kilometergeld sowie mehr Geld für Mehrstunden. Hier haben die Arbeitgeber heute keine Bewegung gezeigt. Eine Branche attraktiviert man nicht, indem man den Kopf in den Sand steckt. Wer mehr Personal finden will, muss mehr bieten."

Michaela Guglberger, vida-KV-Verhandlerin FB Soziale Dienste

In den kommenden Wochen bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 15. November sammeln die Gewerkschaften Rückmeldungen in den Betrieben. Scherz und Guglberger betonen: „Die Stimmung ist aufgeheizt, die enorme Teuerung machen allen schwer zu schaffen. Außerdem ist der Ärger über die ständigen Versuche der Arbeitgeber groß, den Personalmangel und die Probleme der Branche wegzudiskutieren. Die Beschäftigten wissen ja, was sie verdienen und wie hoch der Arbeitsdruck in ihrem Arbeitsalltag ist. Was wir brauchen sind Lösungen, nicht PR-Kampagnen und Pressekonferenzen.“

Starke Branche mit hohem Frauenanteil

Etwa 130.000 Beschäftigte sind vom Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) erfasst. Der Frauenanteil beträgt über 70 Prozent. Die Teilzeitquote liegt ebenfalls bei ca. 70 Prozent. Gerade im mobilen Bereich ist der Anteil an Frauen besonders hoch und Vollzeitarbeitsplätze sind die absolute Ausnahme.

Wir halten dich über die KV-Verhandlungen auf dem Laufenden.


 

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Der Fachbereich Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida vertritt die Arbeitnehmer:innen in den mobilen Betreuungsberufen (Heimhilfe, Essen auf Räder, Besuchsdienst, Reinigungsdienst), Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Krankentransport, Arbeitnehmer:innen in Heimen und Internaten (in der Systemerhaltung im Bereich Kinder, Jugend, Studenten, Erwachsene und Pflege- sowie Wohn- und stationäre Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, z. B. Küchenpersonal, Köch:innen, Hausarbeiter:innen, Hausbetreuer:innen, Pflegehilfen, Kindergartenhelfer:innen, Abteilungshilfen, Klubbetreuer:innen, Reinigungspersonal) und Arbeitnehmer:innen in privaten Haushalten. Unser zentrales Anliegen in einem kostenorientierten Dienstleistungsbereich ist die stetige Weiterentwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Mitglieder. Schließlich sind faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Sylvia Gassner
Fachbereichssekretär:innen: Michaela Guglberger