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Auftakt KV-Verhandlungen Sozialwirtschaft

Forderungsübergabe am 3. Oktober: Gewerkschaft fordert, was Beschäftigten zusteht!

Am Dienstag, 3. Oktober 2023 um 16 Uhr, überreichen die Gewerkschaften vida und GPA dem Arbeitgeberverband „Sozialwirtschaft Österreich“ das Forderungsprogramm für die Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. „Es freut uns, dass Arbeitgeberverhandler Walter Marschitz die gewerkschaftlichen Errungenschaften in der Sozialwirtschaft wie Arbeitszeitverkürzung und Gehaltserhöhungen positiv sieht. Diese wurden allerdings keineswegs freigiebig verschenkt, sondern mussten den Arbeitgebern mit Demonstrationen und Streiks abgerungen werden“, kommentieren die Chefverhandlerinnen der Gewerkschaften Eva Scherz (GPA) und Michaela Guglberger (vida) die heutige Aussendung des Arbeitgeberverbands Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ).

Soziale Arbeit ist mehr wert

Am Tag vor der Forderungsübergabe sagt Eva Scherz in Richtung Arbeitgeber: „Durch die Finanzausgleichsverhandlungen gibt es ein gutes Zeitfenster, um als Arbeitgeber endlich mutig zu sein. Während sich die Bundesregierung immer auf die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialbereich verlassen konnte, konnten sich die Beschäftigten nicht auf die Regierung verlassen“ und weist auf den verpfuschten Pflegezuschuss bzw. Entlastungswoche sowie die ausständige Pflegereform, das noch immer nicht erhöhte Kilometergeld und die überbordende Bürokratie hin. „Jetzt heißt es für die Arbeitgeber, sich über die Bundesländer und den Finanzausgleich das Geld vom Bund zu holen, das sie brauchen, um die Beschäftigten endlich besser zu bezahlen.“

„Die Arbeitgeber argumentieren, das Gehalt im Gesundheits- und Sozialbereich sei ohnehin bereits in Ordnung. Tatsächlich liegt das Medianeinkommen in der Branche 22 Prozent unter dem Medianeinkommen aller Wirtschaftsklassen. Nur durch eine Attraktivierung der Branche kann der massive Personalmangel bekämpft werden. Wenn sich die Arbeitgeber nun mit Gehaltserhöhungen und 37-Stunden-Woche rühmen, so waren das Errungenschaften der Gewerkschaften, gegen die sich die Arbeitgeber noch in jeder Verhandlung gewehrt haben.“

Michaela Guglberger, vida-KV-Verhandlerin FB Soziale Dienste

Von Teuerung besonders betroffen

Etwa 130.000 Beschäftigte sind vom Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) erfasst. Der Frauenanteil beträgt über 70 Prozent. Die Teilzeitquote liegt ebenfalls bei ca. 70 Prozent. Gerade im mobilen Bereich (Teilzeitquote ca. 90 Prozent) ist der Anteil an Frauen besonders hoch und Vollzeitarbeitsplätze sind die absolute Ausnahme. Beschäftigte in dieser Branche sind daher von der aktuellen Teuerung besonders betroffen.

Wir halten dich über die KV-Verhandlungen auf dem Laufenden.


 

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