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Gewerkschaft vida: Heimhilfe statt AlltagsbegleiterIn fördern!

vida-Steinkellner: „Viele offene Fragen rund um mutmaßlich innovative Ausbildung von AlltagsbegleiterInnen“

„Wir sehen es prinzipiell als sehr positiv, wenn für arbeitslose Menschen über 50 Möglichkeiten geschaffen werden, wieder gute Jobs zu bekommen. Besonders wichtig ist uns, dass diese Menschen dann die Chance haben, mit ihrer Ausbildung auch in anderen Berufsfeldern gut unterzukommen bzw. ihr Know-how in anderen Gebieten gut einsetzen zu können. Diesen Aspekt vermisse ich beim jetzt von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner vorgestelltem Berufsbild des Alltagsbegleiters bzw. der Alltagsbegleiterin voll und ganz“, so Willibald Steinkellner, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida.

Bestehende Heimhilfe-Ausbildung nutzen

Steinkellner unterstreicht, dass man von Arbeit leben können muss: „Sollten mit dieser neuen Ausbildung wieder nur Arbeitsplätze auf Teilzeitbasis geschaffen werden, wie das leider jetzt schon oft in der mobilen Betreuung üblich ist, entstehen erneut Beschäftigungsverhältnisse, von denen man nicht gut leben kann. Will man hier mutwillig Menschen in die Armutsgefährdung treiben? Das kann nicht Sinn und Zweck dieser Aktion sein!“ Was in Niederösterreich jetzt als „neu und innovativ“ eingestuft und verkauft wird, gibt es schon längst, ergänzt Michaela Guglberger, Sekretärin des vida-Fachbereichs Soziale Dienste: „Man braucht keine neuen Ausbildungen kreieren. Wie Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Sozial-Landesrätin Barbara Schwarz sicherlich genau wissen, gibt es im Sozialbetreuungsberufegesetz klar standardisierte Richtlinien für die Ausbildung zur Heimhilfe für ganz Österreich. Diese hervorragende Ausbildung umfasst 400 Stunden und ist eine optimale Basis zur Betreuung und Versorgung von älteren Menschen im täglichen Leben.“ Die vida-Gewerkschafterin betont, dass es darüber hinaus besonders wichtig ist, „dass österreichweit keine Ausbildungen geschaffen werden, die Konkurrenz zu anderen Beschäftigten darstellen.“

Keine Zwangsverpflichtung

Der Wunsch der älteren Bevölkerung zu Hause betreut zu werden, „wird schon jetzt sehr gut mit Heimhilfen erfüllt!“, betont auch Horst Pammer, Landesvorsitzender der vida Niederösterreich. „Was wir auf alle Fälle nicht brauchen, ist eine Art Zwangsverpflichtung, den Beruf des Alltagsbegleiters bzw. der Alltagsbegleiterin ergreifen zu müssen. Dieses Angebot müssen arbeitssuchende Menschen freiwillig annehmen können, da niemand für Pflege und Betreuung geeignet sein muss! Wenn es der Landeshauptfrau von Niederösterreich ein Anliegen ist, neue Berufsbilder zu schaffen, dann ist vorher genau zu klären, wie die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen aussehen sollen. Hier stehen wir als Sozialpartner gerne zur Verfügung“, schließt der vida-Gewerkschafter.

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Über uns

Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzender: Gerald Mjka
Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter