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Sicher und sozial auf Schiene

Gewerkschaften fordern: Arbeits- und Sozialbedingungen in der EU-Triebfahrzeugführer-Richtlinie absichern

Für einen sicheren Eisenbahnbetrieb und gute Sozial- und Arbeitsbedingungen fordern die Gewerkschaften eine Überarbeitung der EU-Triebfahrzeugführer-Richtlinie (Train Drivers Directive, TDD) - diese wird derzeit von der Europäischen Kommission (EK) überarbeitet.  Aus diesem Anlass fand auf Einladung von Andreas Schieder, SPÖ Delegationsleiters und Mitglied des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament (EP), am 5. Juli ein Austausch der ETF (Europäische Transportarbeiter-Föderation) mit Parlamentarier:innen im Europäischen Parlament in Brüssel statt.

Arbeitsbedingungen sichern

Ein Gesetzesentwurf zur Richtlinie soll ab Herbst 2023 vorliegen, danach geht es in den Gesetzgebungsprozess zwischen EP und Rat. Schon seit die Überarbeitung der Richtlinie im Raum steht, arbeitet die vida gemeinsam mit der ETF intensiv daran, den Gesetzesvorschlag im Sinne der Eisenbahner:innen zu gestalten und gute Einsatzbedingungen zu sichern. So betonte auch Livia Spera, Generalsekretärin der ETF, gleich zu Beginn des Treffens, dass die Gewerkschaften höchst alarmiert sind, da in anderen Sektoren (u.a. Straße, Luftfahrt) bereits sichtbar ist, welche negativen sozialen Auswirkungen von der Europäischen Kommission in Kauf genommen werden.

Gute Arbeit für gute Sicherheit

Im Fokus der Präsentationen und Diskussion stand die Sensibilisierung zu guten Arbeits- und Sozialbedingungen als Voraussetzung für höchste Sicherheit im Eisenbahnbetrieb. Gerhard Tauchner, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn und Mitglied des ETF-Lenkungsausschusses, präsentierte die Forderung nach einer digitalen Aufzeichnung der Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten, um Missbrauch durch falsche Aufzeichnungen im steigenden Wettbewerb endlich zu unterbinden und gute Einsatzbedingungen für das gesamte Zugpersonal zu sichern.

Gegen Absenkung des Sprachniveaus

Hervé Pineaud, Lokführer und Betriebsrat der französischen Gewerkschaft CGT und Mitglied im ETF Lenkungsausschuss Lokführer:innen, sensibilisierte zum Thema Sprache: Es muss klar sein, dass die möglichen Bestrebungen der EK, eine Idee der Absenkung des derzeitigen Sprachniveaus B1, massive soziale Auswirkungen haben würden und die Sicherheit im Eisenbahnverkehr in höchstem Maße gefährden würde.

vida im Einsatz für die Beschäftigten

Bei der anschließenden Diskussion wurden Fragen zu Einsatzbedingungen, Ausbildung und Zertifizierung von den Praktiker:innen im konstruktiven Austausch beantwortet. Die Gewerkschaft vida und die ETF werden ihre Arbeit für die Wahrung der Interessen der Beschäftigten mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und Rat (Ministerien) prioritär fortsetzen.

 


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