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Gewerkschaft vida: Tourismusbranche braucht Attraktivitäts-Turbo

vida-Tusch: „Vorschläge mancher Hoteliers klingen wie verfrühte Aprilscherze“

„Ich bin immer wieder erstaunt, wie manche Arbeitgeber unermüdlich nach Stolpersteinen suchen, die sie ArbeitnehmerInnen in den Weg legen können. Wenig später dürfen wir uns dann wieder das Gejammer der Unternehmer anhören, dass es weit und breit keine Beschäftigten gibt“, reagiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, auf aufgewärmte Vorschläge von Salzburger Hoteliers. „Es ist schon eine höchst seltsame Strategie, die Rahmenbedingungen im Tourismus weiter verschlechtern zu wollen wenn jetzt schon immer weniger Menschen bereit sind, in der Branche zu arbeiten. Vielleicht ist das aber auch nur ein verfrühter Aprilscherz“, fragt sich der vida-Gewerkschafter.

Klares Nein zu längerer Durchrechnung

„Beim Wegnehmen sind viele heimische Hoteliers recht flott, beim Geben leider sehr zaghaft“, so Tusch. Dem Vorschlag, längere Durchrechnungszeiträume einzuführen, kann er rein gar nichts abgewinnen: „Das ist mitnichten eine win-win-Situation, wie es uns die Hoteliers weismachen wollen. Es ist eine totale lose-lose-Situation für die Beschäftigten!“ Längere Durchrechnungszeiträume bedeuten Geldverlust für die Beschäftigten, da im verlängerten Durchrechnungszeitraum keine Überstundenzuschläge bezahlt werden. „Die Beschäftigten leisten also Mehrarbeit, die dann als Normalarbeitszeit gilt. Wo hier der Anreiz und die ‚Win‘-Situation für die ArbeitnehmerInnen sind, muss mir erst jemand erklären", fordert Tusch.

„Wenn das der Weg sein soll, den Tourismus für ArbeitnehmerInnen attraktiver zu gestalten, dann sind die Arbeitgeber auf dem Holzweg und brauchen dringend eine neue Marschroute“, steht für Tusch außer Zweifel.