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ÖGB/GPA/younion/vida: Wo sind die versprochenen 4,5 Milliarden Euro?

Die Elementarpädagogik braucht noch immer mehr Personal und mehr Geld!

Vor 100 Tagen kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer im ORF-Sommergespräch 4,5 Milliarden Euro für die Elementarpädagogik an. In einer Pressekonferenz vor dem Bundeskanzleramt gaben heute, Dienstag, der ÖGB und die Gewerkschaften GPA, younion und vida Stellungnahmen dazu ab:

„Es kann nicht sein, dass die Milliarden der Bundesregierung für die Elementarpädagogik sich letztlich jedes Mal als Marketingschmäh entpuppen. Die Beschäftigten als auch die Eltern haben sich Besseres verdient. Sollte es dieses Mal anders sein, werden wir uns als ÖGB genau anschauen, wie und wann das Geld fließt. Denn die Kolleginnen und Kollegen in den Kinderbildungseinrichtungen warten schon zu lange auf bessere Arbeitsbedingungen, egal ob es eine bundeseinheitliche Ausbildung wie von AK und ÖGB vorgeschlagen, mehr Entlastung oder höheres Einkommen ist“, meint Korinna Schumann, Vizepräsidentin des ÖGB.

„Von den versprochenen 4,5 Milliarden Euro sind tatsächlich im Finanzausgleich nur 2,9 Milliarden zu finden. Selbst wenn man es bis 2030 hochrechnet, fehlt eine Milliarde Euro. Die Bundesregierung meint, da muss man noch die ‚Kindergartenmilliarde‘ dazu addieren. Bloß: Schon diese Milliarde war ein reiner Marketingschmäh. Die Regierung sollte in ihrer eigenen Studie nachlesen: Es bräuchte eigentlich das Doppelte für die elementare Bildung“, sagt Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Hintermeier weiter: „Man muss bei der Ausbildungsoffensive nachrüsten und es braucht mehr helfende Hände wie Reinigungspersonal, administratives Personal und mehr Fachpersonal für kleinere Gruppen.“

„Wir brauchen eine nachhaltige Finanzierung des Bereiches, die diesen Namen auch verdient. Von den von Kanzler Nehammer versprochen 4,5 Milliarden Euro fehlen immer noch mindestens 1,6 Milliarden. Die Beschäftigten, die systemrelevante Arbeit leisten, müssen endlich konkrete Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen spüren“, sagt die Bundesfrauensekretärin der Gewerkschaft GPA, Julia Ilger.

„Assistent:innen sind eine wichtige Säule in den Kindergärten. Ohne sie wäre die Elementarpädagogik aufgeschmissen. Ihre Tätigkeit muss daher endlich formal anerkannt und österreichweit als wichtiger Teil der Elementarbildung reguliert werden. Ein Berufsschutz sowie eine österreichweit einheitliche Ausbildung und Bezeichnung sind daher dringend für die Assistent:innen notwendig. Die Kolleg:innen sollen jahrelang in den Gruppen eine wichtige und gute Arbeit für unsere Kinder leisten. Dafür müssen sie auch eine ihnen zustehende Entlohnung in entsprechender Höhe erhalten“, bekräftigt Michaela Guglberger vom Fachbereich Soziale Dienste der Gewerkschaft vida.