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ÖBB-Konzernjugendvertretung: Mit Zusammenhalt mehr für die Lehrlinge erreichen

21-jährige Kärntnerin Pia Gsaller einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt

Nach über 12 Jahren steht wieder eine Frau an der Spitze der ÖBB-Konzernjugendvertretung: Die 21-jährige gebürtige Kärntnerin Pia Gsaller, die bei den ÖBB eine Lehre als Applikationsentwicklerin absolviert, wurde bei der JugendvertrauensrätInnenkonferenz, die unter dem Motto „Wir sind am Zug“ stand, am 10. Mai 2022 einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Gsaller dankte den rund 60 anwesenden JugendvertrauensrätInnen für das ausgesprochene große Vertrauen: „Wenn man sich zusammenschließt, kann man auch etwas verändern. Mit Zusammenhalt haben wir schon während der Schulzeit viel erreicht. Das habe ich gelernt und auch bei unserer Jugendvertrauensratsarbeit für die ÖBB-Lehrlinge müssen wir das leben. Dafür werde ich mich einsetzen.“

Auf der Konferenz übergaben auch Jennifer Huemer (Zentraljugendvertrauensrätin ÖBB Personenverkehr AG), Melanie Lakits (Zentraljugendvertrauensrätin Rail Cargo Group) sowie Kiana Selimi (Zentraljugendvertrauensrätin Infra AG) ihre Funktionen an ihre NachfolgerInnen Danijel Sakal, Selina Grüner und Mostafa Radwan.

Die letzten beiden Jahre hatte Samuel Weissinger den Vorsitz in der Konzernjugendvertretung inne. Bei der Übergabe an seine Kollegin Gsaller wünschte Weissinger ihr und allem neuen ZentraljugendvertrauensrätInnen alles Gute und viel Erfolg bei der Fortführung der Jugend- und Lehrlingsarbeit im Konzern. Weissinger bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen: „Zusammenhalt und Solidarität sind die Basis dafür, dass die Konzernjugendvertretung auch in Zukunft so viel wie möglich für die über 2.000 ÖBB-Lehrlinge herausholen kann. Die Lehrlingsausbildung muss weiter forciert und ausgebaut werden.“

Gsaller und den neuen ZentraljugendvertrauensrätInnen gratulierten zur Wahl auch Fabian Edlinger, Bundesvorsitzender der vida-Jugend (Jugendabteilung der Gewerkschaft vida) sowie Günter Blumthaler, Zentralbetriebsratsvorsitzender in der für die Lehrausbildung zuständigen ÖBB Infra AG und Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn sowie ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender, vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. Die Gewerkschafter dankten allen JugendvertrauensrätInnen für die gute Zusammenarbeit und ihre aktive Teilhabe an der Sozialpartnerschaft – sie sicherten auch weiterhin tatkräftige Unterstützung in Lehrlingsanliegen zu.  

Es konnten zahlreiche Verbesserungen für die Lehrlinge und ihre Ausbildung erzielt werden, wie etwa bei den Eisenbahn-KV-Verhandlungen Ende 2021: „Im ersten Lehrjahr der technischen Lehrberufe wurde eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen um rund 22 Prozent auf 800 Euro vereinbart – für die kaufmännischen Lehrberufe konnte von der Gewerkschaft sogar ein Anstieg um über 25 Prozent auf 700 Euro im ersten Lehrjahr verhandelt werden“, sagte vida-Jugendvorsitzender Edlinger. Auch ein neuer Lehrberuf im Zugbegleitdienst wurde entwickelt.

Lehrlinge, die ab 1.9. 2022 eine Lehre beginnen, erhalten für ihre Ausbildung zudem ein mobiles digitales Endgerät kostenlos zur Verfügung gestellt, erläuterte Edlinger weiter. Zusätzlich beim KV-Abschluss erreichte Verbesserungen sind eine Woche Sonderurlaub zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung sowie eine Prämie in Höhe von 500 Euro für jede Abschlussprüfung in einem Hauptfach im Rahmen der Ausbildungsmöglichkeit Lehre mit Matura.

Besteht nach dem Lehrabschluss die Möglichkeit, eine weiterführende Ausbildung etwa als Triebfahrzeugführer oder Fahrdienstleiterin bei den ÖBB absolvieren zu können, hängt man in Zukunft in der Zeit zwischen Lehrabschluss und Ausbildungsbeginn nicht mehr in der Luft: „Durch die erreichte Verlängerung der sogenannten Behaltefrist im Unternehmen bekommt man vorübergehend ein Dienstverhältnis, das bis zu 9 Monate dauern kann“, betonte Edlinger diesen Vorteil.