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Pflege: 1.700 Euro monatliches Ausbildungsgeld - SPÖ greift Gewerkschafts-Forderung auf

vida-Mjka: „Menschen muss Pflege-Branche schmackhaft gemacht werden. Erfreulich, dass Parlamentspartei nach vorne prescht!“

„Bis 2030 fehlen mehr als 70.000 Kolleginnen und Kollegen im Pflegebereich. Natürlich muss man potenziellen Beschäftigten den roten Teppich ausrollen, um ihnen die Branche schmackhaft zu machen“, kommentiert Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida, die Ausführungen von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im Krone-Interview vom Sonntag. Den Gewerkschafter freut es besonders, dass die Parlamentspartei SPÖ vida-Forderungen wie das Ausbildungsgeld in Höhe von 1.700 Euro monatlich aufgreift. „Viele Berufstätige würden gerne in die Pflege wechseln. Sie werden von den derzeitigen Bedingungen aber abgeschreckt, weil sie nicht wissen, wie sie sich während der Ausbildung ihr Leben leisten sollen“, betont Mjka, dass die 1.700 Euro hier Abhilfe schaffen würden.

In den vergangenen 18 Monaten der Corona-Pandemie wurden für die Wirtschaft schnell viele Milliarden Euro lockergemacht. Das gleiche Tempo erwartet sich Fachbereichsvorsitzender Mjka von der Bundesregierung nun auch für die Pflege. „Es muss umgehend in Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten investiert werden, bevor uns die Zeit davonläuft“, sagt der Gewerkschafter. Schon vor Corona hätten KollegInnen unter hoher Belastung gearbeitet, weil Personal fehlt. Corona habe die Situation noch weiter verschärft. „Kann die Regierung diesem Personalmangel nicht schnellstmöglich entgegenwirken, ist der Kollaps vorprogrammiert“, warnt Mjka und betont, dass die Zeit der Ankündigungen vorbei sein muss. „Die Regierung hat genug hinsichtlich der notwendigen Pflegereform angekündigt. Jetzt braucht es umgehend Veränderungen. Den Kolleginnen und Kollegen die Ausbildung zu finanzieren, muss jetzt der erste schnelle Schritt sein“, so Mjka weiter.

Neben Ausbildungsgeld brauche es auch die generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Wir haben der Bundesregierung hier eine Vielzahl an Vorschlägen übermittelt, die umzusetzen sind“, sagt Gewerkschafter Mjka: An einer Anhebung der Löhne, einer der modernen Pflege angepassten und bundesweit einheitlichen Personalberechnungsmethode sowie Weiterbildungsmöglichkeiten führt kein Weg vorbei. „Vor eineinhalb Jahren wurden die Kolleginnen und Kollegen für ihre wertvolle Arbeit beklatscht. Leider ist davon nichts übrig und die Bundesregierung ist alles schuldig geblieben. Die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen haben es sich aber verdient, unter bestmöglichen Bedingungen zu arbeiten“, schließt Mjka.