Achtung, Lohndumping!
Obwohl in Österreich 98 Prozent der ArbeitnehmerInnen mit einem Kollektivvertrag abgesichert sind, grassieren Lohndumping und Unterbezahlung, heißt es in einem Online-Artikel von „Arbeit & Wirtschaft“. Denn in Österreich haben die meisten ArbeitnehmerInnen einen Kollektivvertrag. Theoretisch, denn es kann sein, dass die erwähnten Berufsgruppen trotzdem nicht entsprechend entlohnt werden.
Was nützt ein Vollzeitgehalt, ohne Vollzeitstelle?
KindergartenpädagogInnen bringt ein ansprechendes Mindestbruttogehalt auf Basis von Vollzeit nichts, wenn an einem Standort oder in der Region keine Vollzeitstellen angeboten werden. Selbiges betrifft auch VerkäuferInnen in der Bäckerei. Das Gastromodell oder die Hotellerie mit geringfügiger Anstellung und mit Trinkgeld abgegoltener Mehrarbeit existiert nach wie vor. Und auch ZahnarzthelferInnen haben keinen eigenen Kollektivvertrag.
Absurde Beispiele
Anna Daimler, vida-Generalsekretärin, nimmt gegenüber „Arbeit & Wirtschaft“ Stellung zu den verschiedenen Methoden des Lohndumpings in Österreich. „Es gibt absurde Beispiele mit Firmen aus Drittstaaten“, weiß sie aus ihrer Alltagspraxis. Bei Transportunternehmen etwa. FahrerInnen würden für die Tätigkeit im jeweiligen Heimatland nur 800 Euro bekommen.
„Alle machen mit Lohndumping ein vermeintlich gutes Geschäft.“
Anna Daimler, vida-Generalsekretärin
Rot-weiß-rotes KV-System unterwandert
Fahren sie nach Österreich, stünden ihnen beispielsweise 2.200 Euro zu, die auch auf dem Lohnzettel stehen. Allerdings wird die Differenz zwischen den beiden Summen zwischen Vermittler, Arbeitgeber und FahrerIn aufgeteilt. „Sie machen alle vermeintlich ein gutes Geschäft damit“, so Daimler. Eine bittersüße Analyse: Denn die FahrerInnen bekommen für die Tätigkeit mehr als im Heimatland. Aber eben deutlich weniger als ihnen hierzulande zustünde. So wird das KV-System in Österreich unterwandert, kritisiert Daimler.
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