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Zukünftig 5.000 Euro Gehaltsverlust in Wiener Vinzenz-Gruppe-Krankenhäusern

Gewerkschaft vida und Betriebsrat kritisieren „Gehaltskürzungswelle bar jeglicher sachlicher Argumentation“ für zukünftige Beschäftigte

Erst Ende vergangener Woche hat sich die Belegschaft des Krankenhauses Göttlicher Heiland bei einer Betriebsversammlung gegen zukünftige jährliche Gehaltskürzungen für neueintretendes Personal gewehrt. Mittlerweile wurde bekannt, dass auch in den vier anderen Wiener Häusern der Vinzenz-Krankenhausgruppe (Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, Orthopädisches Spital Speising, St. Josef-Krankenhaus Wien und Herz-Jesu Krankenhaus) durch die Aufkündigung von mehreren Betriebsvereinbarungen neu eingestelltes Personal ab dem Frühjahr 2018 mit Gehaltsverlusten von bis zu 5.000 Euro im Jahr zu rechnen hat. 

„Bar aller sachlicher Argumentation und wirtschaftlicher Notwendigkeit haben die Geschäftsleitungen Vereinbarungen gekappt, und damit eine Gehaltskürzungswelle auf dem Rücken der Belegschaft und der Patientinnen losgebrochen“, kritisiert Helmut Gruber, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida in Wien. „Man kann sich vorstellen, was das für die Motivation zukünftiger PflegerInnen und anderer Spitalsbeschäftigter bedeuten würde, wenn in Unternehmen eine Zwei-Klassen-Belegschaft arbeitet“, so der vida-Gewerkschafter.    

Gruber hofft zwar noch auf ein Einlenken des Managements und fordert dieses zu Verhandlungen über eine Rücknahme der Einkommenskürzungen auf. „Sollte es kein Einlenken geben, können sich die Beschäftigten auf uns und den Einsatz der gewerkschaftlichen Maßnahmenpalette verlassen. Ich habe kein Verständnis dafür, dass eine wirtschaftlich blühende Unternehmensgruppe, auf einmal grundlos Neigungen zu derartigen Grauslichkeiten entwickelt“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter.   

Die Unterstützung der Gewerkschaft vida wird von der Vorsitzenden der Konzernvertretung der Vinzenz-Gruppe Wien, Betriebsrätin Helga Kien, begrüßt. „Auch ich habe für das in der Belegschaft Verwirrung-stiftende und überfallsartige Handeln der Geschäftsleitungen kein Verständnis. Das kann nicht kommentarlos hingenommen werden. Ich frage mich, mit welchen Überraschungen seitens der Geschäftsleitungen für die 2.800 bestehenden Beschäftigten in den Wiener Vinzenz-Gruppe-Krankenhäusern noch zu rechnen ist?“, zeigt sich auch Kien kampfbereit und will Protestmaßnahmen nicht ausschließen. 

„Wir werden eine Zwei-Klassen-Belegschaft verhindern, denn gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist das Recht aller ArbeitnehmerInnen. Die Verschlechterung der Rahmenbedingungen – besonders schwerwiegend ist das Pflegepersonal betroffen – ist ein demotivierender Rückschritt, der mit allen Mitteln zu verhindern ist“, bekräftigt Kien. „Anstatt den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten, was bei anderen Krankenhaus-Trägern längst eine Selbstverständlichkeit ist, schlägt die Vinzenz-Gruppe den Weg zurück ein. Die Sicherung der hohen Qualität der Patientenbetreuung muss aber weiterhin an erster Stelle stehen“, betont die Betriebsrätin. Es kann nicht Ziel von gemeinnützigen Gesundheitseinrichtung sein, ihren Profit zulasten des Personals zu optimieren. Dafür fehlen mir und auch unserer Belegschaft jegliches Verständnis“, kritisiert Kien.  

 

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