AUA/Tyrolean
Die teils emotionalen Wortmeldungen und konstruktiven Diskussionsbeiträge bei der AUA-Tyrolean Betriebsversammlung des Bordpersonals am 17. September 2014 haben in den vergangenen Tagen zu einem großen Echo aus der Belegschaft geführt. Die Sorgen um die eigene Zukunft standen dabei im Mittelpunkt. Fast 400 Zuschriften mit Fragen und Vorschlägen zu den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen aber auch bezüglich einer Vergleichsmöglichkeit mit dem Unternehmen nach dem positiven EuGH-Urteil zur Nachwirkung des AUA-Bord-Kollektivvertrags (KV) sind in der Gewerkschaft vida eingelangt. Die vida bedankt sich auch bei den über 170 Kolleginnen und Kollegen des Bordpersonals, die sich in der kurzen Zeit seit der Betriebsversammlung zu einem Gewerkschaftsbeitritt entschlossen haben, für das in die vida gesetzte große Vertrauen.
Offen für Anregungen und Kritik
Der vida ist es bewusst, dass es die Flightcrews von AUA und Tyrolean insbesondere in den letzten zweieinhalb Jahren nicht einfach hatten und vieles ertragen mussten. Die Gewerkschaft ist deshalb sehr bemüht, gemeinsam mit dem Betriebsrat Bord sämtliche Anregung aber auch Kritik in die noch laufenden Beratungen und KV-Verhandlungen einzubringen.
Neuer KV für gesamte Belegschaft
Es ist keine einfache Aufgabe, den größtmöglichen Querschnitt aus dieser Fülle an Vorschlägen zu hundert Prozent in einem KV, mit dem am Schluss auch die Arbeitgeberseite und die Wirtschaftskammer leben können, unterzubringen. Nicht zuletzt aufgrund der früheren unterschiedlichen Personalstrukturen und Unternehmenskulturen im AUA-Konzern stellt dies uns als Sozialpartner vor eine große Herausforderung. Die vida ist sich der Tragweite eines neuen Regelwerks für die Airline und ihre MitarbeiterInnen bewusst: Ein neuer KV muss die breitestmögliche Akzeptanz der Belegschaft erreichen.
Rechte der Beschäftigten vertreten
Die Gewerkschaft bekam auch deutlich zu spüren, dass die Kündigung des Tyrolean-KV in der Belegschaft Unmut hervorgerufen hat. Dieser Schritt wurde aber nicht leichtfertig gesetzt: Es war eine unvermeidbare und deutliche Antwort auf den Angriff des Arbeitgebers und der Wirtschaftskammer auf die sozialpartnerschaftliche Kultur und die Rechte der Beschäftigten. Auch der Spruch des EuGH hat dies und die Position der Gewerkschaft und des Betriebsrats letztlich bestätigt. Die vida ist zuversichtlich auch in der Reihe noch laufenden Verfahren für die Belegschaft Recht zu bekommen.
Verhandlungslösung bis zum 7. Oktober
Allen Kolleginnen und Kollegen des fliegenden AUA-Personals sei deshalb versichert, dass es das erklärte Ziel der vida ist, mit einem neuen KV einheitliche Regeln zu erwirken, welche die unterschiedlichen Interessen im Konzern bestmöglich abbilden. Klar ist aber auch, dass dabei nicht alle Wünsche und Erwartungen erfüllt werden können. Schließlich müssen auch der Standort und die Arbeitsplätze abgesichert sowie der Weg für dringende Investitionen in neue Flugzeuge freigemacht werden. Diese heikle Gratwanderung ist nicht einfach. Dennoch sind Betriebsrat Bord und vida zuversichtlich, bis zum Aufsichtsrat am 7. Oktober eine tragbare Verhandlungslösung zu erreichen.