vida

Alle einsteigen bitte!

Mit der Bahn fährt das Klima besser.

Das Klima geht uns alle an und für seine Rettung zählt jeder Beitrag. Eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielt der öffentliche Verkehr. Jede Fahrt, die auf der Schiene gemacht wird, entlastet unser Klima und stärkt Green Jobs.

Michael ist klimafreundlich unterwegs. Tag für Tag bringt er Menschen und Güter von A nach B. Das ist sein Job und das macht er aus Überzeugung. Michael ist nicht nur unser Cover-Model, er ist auch Lokführer – und das in zweiter Generation. „Mein Papa war 35 Jahre lang bei der Bahn. Auch ich möchte als Lokführer in Pension gehen“, erzählt der 25-Jährige mit einem Lächeln.

Umstieg leichter machen

Um klimafreundlich im Land unterwegs zu sein, braucht es ein gutes Öffi-Angebot, weiß Anna Daimler. Hier ortet die Generalsekretärin in der vida noch Luft nach oben: „Wir haben weite Teile in Österreich, die noch nicht mit öffentlichem Verkehr ausreichend versorgt sind, wo es einfach nicht möglich ist, in die Arbeit, in die Schule, den Kindergarten oder zu einem Freizeitverein zu kommen. Hier braucht es mehr Investitionen durch die öffentliche Hand.“ Denn eines ist klar, je bequemer die Anreise mit den Öffis ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto stehen bleibt und so die Blechlawine auf den Autobahnen reduziert wird.

In Klima und Jobs investieren

Österreich zählt zu den wenigen europäischen Ländern mit einem sehr gut funktionierenden Bahnverkehrssystem. Öffentliche Fördermittel werden direkt an heimische Eisenbahnunternehmen vergeben, erklärt Daimler: „In Österreich bestellt und bezahlt die öffentliche Hand den öffentlichen Verkehr. In den letzten Jahren haben wir uns als vida massiv dafür eingesetzt, dass die budgetären Mittel für den Bahnverkehr ausgeweitet werden und haben Druck gemacht, dass die Verkehrsdienstverträge zwischen Bund und Ländern unterzeichnet werden – nur damit ist ein ausreichendes, klimafreundliches Öffi-Angebot gesichert.“

Mit der sogenannten Direktvergabe werden nicht nur sichere,
pünktliche und klimafreundliche regionale Verbindungen zu einem fairen Preis für Hunderttausende PendlerInnen und SchülerInnen sichergestellt. Es werden auch Zehntausende Arbeitsplätze mit guter Bezahlung und fairen Bedingungen bei unseren rot-weiß-roten Bahnen und in deren Zulieferbetrieben abgesichert.

Regierung muss jetzt handeln

Zurück zu Lokführer Michael. Wie viele aus seiner Generation ist ihm Klimaschutz ein wichtiges Anliegen. Viele in unserem Land leben bereits klimafreundlich. Viele, vor allem junge Menschen, haben sich Klima-Bewegungen angeschlossen, wie zum Beispiel „Fridays for Future“, initiiert von der wohl bekanntesten Schülerin der Welt, Greta Thunberg. Gemeinsam fordern sie Politik und Wirtschaft auf, Maßnahmen gegen die drohende Klimakatastrophe zu setzen. Unter dem Motto „Fight Every Crisis“ riefen sie Ende September zum weltweiten Klimastreik auf. In Wien nahmen über 80 Organisationen teil, wie Global 2000, Amnesty International und auch die Gewerkschaft vida.

Mobilitätswende – JETZT!

„Klimaschutz auf Schiene“, „Umstieg von der Straße für ein gutes Klima“ und „Arbeitsplätze für ein gutes Klima“ stehen auf großen Demo-Plakaten geschrieben. Angeführt wird der Demozug von Günter Blumthaler. Er ist Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der vida. Er fordert von der Bundesregierung zusätzliche Investitionen in die Bahn, „sonst wird sich nicht nur die Klimakrise verschärfen, sondern auch die soziale Krise“, mahnt der vida-Gewerkschafter.

Warum? „Der Schienengüterverkehr ist durch die Corona-Pandemie noch tiefer in die Krise gedrängt worden. Das Volumen des Güterverkehrs liegt 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Es droht ein massiver Abbau von Green Jobs, also Arbeitsplätzen, die  zur Klimaneutralität beitragen. Es muss wieder mehr Güterverkehr auf die klimafreundliche Schiene gebracht werden, um nicht zuletzt auch die Tausenden davon abhängenden Green Jobs in Österreich abzusichern“, fordert Blumthaler. Durch Investitionen von 100 Millionen Euro in die Eisenbahninfrastruktur können 1.500 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Güterverkehr auf Schiene

Auch vida-Generalsekretärin Anna Daimler ruft zur Mobilitätswende auf: „Österreich steht im Schienengüterverkehr vor dem Aus. Wir fordern die Politik daher zu einer klaren  Entscheidung auf: Will man die Klimaziele halten? Wenn ja, dann wird es nicht ohne Schienengüterverkehr funktionieren.“ Es braucht für Industrie und Speditionen einen Anreiz, auf den Bahntransport umzusteigen, denn dieser ist aufgrund unterschiedlicher Kostenbelastungen noch deutlich teurer als mit LKW und Flugfracht. Öffentliches Interesse und unternehmerisches Handeln passen aufgrund der Transportpreise nicht zusammen, kritisiert die vida-Gewerkschafterin: „Die Bahn hat derzeit keine Chance im Güterverkehr. Es braucht eine Verlagerungsförderung, die den Kilometerpreis auf der Schiene jenem auf der Straße anpasst. Und es braucht scharfe Kontrollen im Lkw- und Luftfahrtbereich. Hier setzen sich Geschäftsmodelle durch, die auf Ausbeutung von Beschäftigten aufbauen.“

Einfach Rechnung, die aufgeht

Der Verkehrssektor ist einer der größten Quellen der CO2-Verschmutzung und des Treibhauseffekts. Die Treibhausgasemissionen sind seit 1990 um 67 Prozent angestiegen. Über 90 Prozent der Verkehrsemissionen werden vom Straßenverkehr verursacht. Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist der schnellste und effizienteste Weg, die immer weiter ansteigenden CO2-Emissionen und die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Laut Studien bringt eine Verdoppelung des Schienengüterverkehrs bereits die Hälfte der nötigen CO2-Einsparungen.

Ohne den Güterverkehr ist das Klimaziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, nicht zu erreichen. Österreich ist verpflichtet, 36 Prozent des Treibhausgasausstoßes bis 2030 zu reduzieren. Wenn wir das nicht erreichen, schadet das nicht nur der Umwelt, sondern es kann uns SteuerzahlerInnen bis zu 4,2 Milliarden Euro Strafe kosten. vida-Gewerkschafter Blumthaler rechnet vor: „Ich halte es für sinnvoller, lieber jetzt 100 Millionen Euro in die Bahninfrastruktur zu investieren und damit zusätzlich 1.500 neue Green Jobs zu schaffen als über 4 Milliarden Euro an Strafe zu bezahlen.“ Darüber hinaus bedeuten Investitionen in die Bahnen, Maßnahmen gegen die Rekordjugendarbeitslosigkeit zu setzen, denn „allein bei den ÖBB stehen jetzt schon pro Jahr 2.000 Lehrplätze mit Zukunftsperspektive zur Verfügung“, so Blumthaler.

Es ist fünf nach zwölf! Also höchste Eisenbahn für eine Mobilitätswende. Die Gewerkschaft vida fordert die Bundesregierung auf, die Wende im Güterverkehr jetzt in die Hand zu nehmen – für ein gutes Klima für uns alle!

FAKTEN „KLIMAFREUNDLICHER“ GÜTERVERKEHR

In Europa wird der Güterverkehr auf der Straße bis 2030 um 30 Prozent zunehmen. In Zahlen bedeutet das, dass rund 1 Million mehr Lkws unterwegs sein werden.  
Die Vorteile von Güterverkehr auf der Schiene im Vergleich zur Straße liegen auf der Hand:

  • 6-mal geringerer Energieverbrauch bei hoher Leistungsfähigkeit
    Mit unseren internationalen Verkehren transportieren wir hohe Lasten auf der Schiene – bei einem wesentlich niedrigeren Energieaufwand als auf der Straße. 
  • 3-mal geringere Lärmemissionen
    Der Schienengüterverkehr verursacht nur 1/3 des Lärms im Güterverkehr. Wir statten alle in Betrieb befindlichen Güterwagen mit neuen, leisen Bremssohlen aus und vermindern damit die internationalen Lärmemissionen nochmal um die Hälfte. 
  • 6-mal geringere externe Kosten
    Die bewährten Sicherheitssysteme auf der Schiene verringern die externen Kosten zum Schutz vor Lärm, Klimawandel, Umweltverschmutzung und Unfällen erheblich. Diese sinken sogar auf den neunfachen Faktor, wenn Vor- und Nachlauf auf der Schiene miteinbezogen werden. 
  • 8-mal geringere Luftverschmutzung
    Der Schienengüterverkehr verzeichnet jährlich 85-mal weniger Todesopfer als auf der Straße, die durch Luftverschmutzung, aber auch Unfälle verursacht werden. Damit wird auch die Verkehrssicherheit durch den Güterverkehr auf der Schiene erheblich erhöht. 
     
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