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Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer verbessern

Mehr Schutz für HeldInnen der Arbeit gefordert.

„Am Lkw-Lenkrad sitzen Menschen, keine Maschinen. Die Bedingungen, unter denen die Fahrerinnen und Fahrer in Zeiten der Corona-Krise arbeiten müssen, sind sehr herausfordernd. Wir müssen alles tun, um die Rahmenbedingungen für diese Beschäftigen zu verbessern. Das leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit für uns alle“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. „Ohne die Lkw-FahrerInnen käme bei uns in den Geschäften kaum etwas an“, so Anderl. 

„Wir müssen auch endlich auf genau jene Beschäftigten schauen, die nach wie vor die Mobilität von Menschen und den Transport von Gütern aufrechterhalten!“

Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender

Rückkehr zu klar geregelten Ruhezeiten

Gerade bei den Lkw-LenkerInnen, die derzeit stundenlang an den Grenzen im Stau stehen müssen, darf die Corona-Krise kein Freibrief für die Überschreitung von Lenkzeiten sein“, bekräftigt vida Vorsitzender Roman Hebenstreit.  

Dass die FahrerInnen nicht übermüdet sind, schützt sie und erhöht die Verkehrssicherheit. Neben der Arbeitszeitfrage sind aber auch klare Regeln zur Infektionsvermeidung wichtig und Beiträge zur Verflüssigung des Güterverkehrs.

Auch die Berufsgruppe der Taxi- und MietwagenlenkerInnen, die massive Einnahmeausfälle verzeichnet, braucht übrigens neben wirtschaftlicher Unterstützung klare Infos, wie sie selbst und die Fahrgäste geschützt werden können.

HeldInnen schützen

Die AK schlägt vor: Wenn eine Firma von ihren Lieferanten Schutzausrüstung verlangt, so muss sie diese selbst zur Verfügung stellen. Auch hier sind klare Regelungen gefragt. Firmen, die beliefert oder bei denen Waren abgeholt werden, müssen faire Bedingungen für die LenkerInnen schaffen: etwa Zugang zu Toilettenräumen und Verpflegungsangebote.

Güterverkehr bevorzugen

Bei den Gesundheitskontrollen an den Grenzen werden Lkw-LenkerInnen rascher abgefertigt als Menschen in Pkws, weil sie das Zielgebiet nach Lieferung rasch wieder verlassen. Von dieser Beschleunigung haben die FahrerInnen jedoch nichts, wenn nur eine Spur passierbar ist. Das Verkehrsministerium hat im Austausch mit den Nachbarstaaten die Situation bereits deutlich verbessert; das sollte jetzt systematisch umgesetzt werden. Nach Unfällen sollten Lkws bevorzugt abgeleitet werden. Diese Maßnahmen zur Verflüssigung des Güterverkehrs helfen, die Fahrzeiten im Interesse der LenkerInnen, der Versorgungssicherheit, aber auch allfällig transportierter Tiere zu verkürzen.

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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs